Regionalliga Nordost, 20. Spieltag, 13.03.2015
Wenn man sich die nächsten Gegner unseres Fußballclubs anschaut, liegt es sicherlich nahe, von so etwas wie den „Wochen der Wahrheit“ zu sprechen, könnten doch die nächsten 3 Wochen gut und gerne darüber entscheiden, ob man am Ende wirklich vom ersten Tabellenplatz grüßt. Bevor es aber zu den richtungsweisenden Duellen zuhause gegen den FSV Zwickau und direkt danach auswärts bei Wacker Nordhausen kommt, wartet am Freitag, den 13. erst einmal der wohlbekannte ZFC aus Meuselwitz. Die Zipsendorfer sind Vorletzter und werden wohl auch bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpfen, konnten aber bei der Flutlichpremiere auf der heimischen Glaserkuppe immerhin ein 2-2 gegen Nordhausen erringen. Nun geht es gegen uns erneut unter Flutlicht zur Sache – Jens Härtel und sein Team dürften also gewarnt sein.
Beim ZFC Meuselwitz denke ich an…
…einen sehr unbequemen Gegner, der uns in der Vergangenheit mehr als einmal mächtig geärgert hat. Besonders bei Auswärtsspielen in Meuselwitz sahen wir häufig nicht allzu gut aus, konnten aber bei unserem letzten Auftritt dort immerhin zum ersten Mal gewinnen. Außerdem ist Meuselwitz traditionell eine Mannschaft, die eher über das körperliche Spiel kommt und eigene technische Unzulänglichkeiten gern auch mal mit überhartem Einsatz kompensiert. Es wird also darauf ankommen, sofort präsent zu sein, selbst gut dagegen zu halten und sich eher auf die robustere Gangart einzustellen.
Was mir zu Meuselwitz sonst noch einfällt, ist ein Kartenabreißer am Eingang beim Auswärtsspiel 2012, dessen Standarte Harald Juhnke wirklich stolz gemacht hätte und natürlich das großartige Maskottchen, das die Zeit im Stadion vor allem damit verbringt, Thüringer Rostbratwürste zu verköstigen. Nicht zu vergessen die Sitzplatzultras „60+“ auf der Haupttribüne, die mit ihrem ländlichen Charme gern mal in Richtung Gästeblock pöbeln. Doch, Meuselwitz fetzt.
Spieler vom ZFC Meuselwitz, die mir spontan einfallen, sind…
…Benjamin Boltze, wie schon bei der letzten Spieltagsvorschau, und Sebastian Gasch, der uns in der Vergangenheit den einen oder anderen Treffer einschenkte, inzwischen (seit 2013 schon) aber beim Döbelner SC für Unruhe in gegnerischen Strafräumen sorgt.
Die Meuselwitzer Fanszene…
…ist, nun ja, überschaubar. Beim letzten Spiel in unserem HKS wurde die Mannschaft von knapp 30 Leuten begleitet und auch bei Spielen in Meuselwitz kann ich mich an keinen nennenswerten, organisierten Support erinnern. Immerhin gibt es eine „ZFC-Supporters“-Seite bei Facebook mit stolzen 126 „Gefällt mir“-Angaben und ein „ZFC Meuselwitz FanForum“, bei dem die letzten Einträge, wenn ich das richtig sehe, vom Mai 2014 stammen…
Das letzte Spiel…
…ging am 5. Spieltag mit 3-0 klar und deutlich an uns, wobei uns eine frühe rote Karte gegen den Keeper der Meuselwitzer ganz gut in die Karten spielte.
Bei uns…
…freute man sich allerorten über das 5-0 gegen Plauen und vor allem über die tolle Stimmung und Kulisse beim letzten Heimspiel. Gleichwohl dürfte allen Beteiligten klar sein, dass vor allem in den nächsten Wochen die richtigen Gradmesser warten. Meuselwitz macht da sicherlich den Anfang, was allein aufgrund der Tabellenkonstellation eigenartig anmuten mag, aber mit Blick auf die Ergebnisse der Zipsendorfer gegen unsere direkten Konkurrenten und auf unsere bisherigen (zum Teil ziemlich grusligen) Auftritte dort dann doch schon wieder Sinn macht. Vor allem wird vermutlich viel Geduld gefragt sein, weil man wohl davon ausgehen kann, dass der Gastgeber eine ordentliche Portion Beton anrühren wird.
Personaltechnisch stehen bis auf Niklas Brandt, der nach wie vor auf unbestimmte Zeit ausfällt, alle Spieler zur Verfügung. Eigentlich gibt es für Jens Härtel auch keinen Anlass, größere Änderungen vorzunehmen, sodass man wohl zum dritten Mal in Folge mit der nahezu gleichen Anfangself rechnen kann. Vielleicht verirrt sich ja langsam auch Christoph Siefkes mal wieder in den Kader.
Die Partie aus Sicht des Gegners:
Der ZFC möchte sich, so könnte man die Vorschau auf der Vereinshomepage interpretieren, so teuer wie möglich verkaufen und gegen uns eigentlich auch ganz gern punkten. Dabei sieht man sich als klarer Außenseiter, hat aber nach der 0-3-Niederlage beim Berliner AK am 19. Spieltag insbesondere in Sachen Einsatzfreude und Laufbereitschaft einiges wieder gutzumachen.
Der FCM gewinnt, weil…
…wir uns gegen Meuselwitz keine Blöße mehr geben und unsere Regionalliga-Abschiedstour mit einem standesgemäßen Sieg in der bluechip-Arena fortsetzen werden.
Sonst noch:
Auch hinsichtlich des dann folgenden Heimspiels gegen den bisherigen Tabellenführer aus Zwickau ist ein Sieg in Thüringen natürlich enorm wichtig. Gelingt der und spielt dann auch noch das Wetter mit, könnte man am 21. Spieltag erneut vor stattlicher Kulisse aufdribbeln und gegen die Westsachen die Tabellenführung übernehmen – oder verteidigen, je nachdem, wie der anstehende Spieltag so läuft.
Kurioses gibt es derweil noch in der Causa Plauen zu berichten: Weil kein Mensch weiß, ob, wie und wann sich die Tabelle in der Regionalliga Nordost noch einmal ändert, beschloss die Dresdner Morgenpost, ab sofort einfach gar keine mehr zu drucken. Großartig – wenn die ganze Sache nicht insgesamt so traurig wäre!
Lacher bei der Morgenlektüre: Die Dresdner Morgenpost zum Thema Tabelle in der @regio_nordost #VFCPlauen #NOFV @DFB pic.twitter.com/WS4NF6SjLU
— Sport im Osten (@SportimOsten) 9. März 2015
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