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Kopfsache

1.FC Magdeburg – ZFC Meuselwitz, 5. Spieltag, 3-0 (1-0)

Zweites Heimspiel innerhalb einer Woche, das zweite Mal zu null und ergo 6 wichtige Punkte aus 2 Partien und insgesamt 7 aus 3 in der englischen Woche für den Ersten FC M. So die erfreuliche Bilanz nach der Partie gegen den ZFC Meuselwitz am 31.08., in deren Zuge nun auch der zweite Tabellenplatz hinter Spitzenreiter Zwickau erreicht werden konnte. Bei dem ganzen Schwung ist es fast schon schade, dass nun erst einmal Landespokal- und Länderspielpause ist und die nächste Begegnung in der Regionalliga erst in reichlichen 3 Wochen gegen Wacker Nordhausen angepfiffen wird.

Warm machen für den Heimsieg

Warm machen für den Heimsieg

Dabei ist das Ergebnis gegen die Nordthüringer zwar deutlich und geht in der Höhe definitiv auch in Ordnung, auf dem Platz wartete aber zunächst ein gutes Stück Arbeit auf die Jungs in blau-weiß. Die begannen in der gleichen Formation wie gegen Babelsberg, also glücklicherweise doch mit Steinborn von Beginn an und mit Puttkammer in der Innenverteidigung für den nun eigentlich nicht mehr gesperrten Schiller. Was diesem vermutlich nicht schmecken dürfte, aber so ist das nun mal, wenn die Vertretung einen soliden Job macht und der Trainer dementsprechend auch wenig Veranlassung hat, auf dieser Position bzw. in diesem Mannschaftsteil großartig etwas zu verändern.

Nicht nur die ersten Minuten, sondern eigentlich das gesamte Spiel gehörten den Hausherren, die gleich wieder ordentlich Dampf machten und Meuselwitz gut unter Druck setzten. Folgerichtig dann auch gleich Chancen, die aber zunächst nicht genutzt werden konnten. In der 9. Minute erobert der erneut spielfreudige Steinborn ganz stark einen Ball im Mittelfeld und bedient Beck, dessen Hereingabe in den Strafraum dann aber zu unpräzise ist, sodass es zunächst beim 0-0 bleibt. Wenig später dann wieder Lücken in der Meuselwitzer Defensive, Beck kommt frei an den Ball, marschiert Richtung Tor und wird vom Meuselwitzer Keeper vor dem Strafraum mustergültig gelegt – glatt rot, was wohl auch Torwart Teichmann so sah und ohne jegliche Proteste vom Spielfeld trottete. Blau-Weiß nun also 80 Minuten in Überzahl, was, wenn wir uns an die vergangene Saison erinnern, jetzt nicht unbedingt für Euphorieausbrüche auf Seiten der Anhängerschaft sorgte.

Auch in diesem Spiel tat man sich zunächst schwer und erstaunlicherweise verbuchte nach dem Platzverweis Meuselwitz die nächsten beiden, ganz guten Möglichkeiten. Überhaupt blieben die Thüringer eigentlich das ganze Spiel über gefährlich, weil der FCM – logischerweise – ziemlich hoch stand und dadurch natürlich anfällig war für Konter. Und eine bessere Mannschaft mit besseren, noch schnelleren (Konter-)Spielern macht in dieser Begegnung vielleicht auch das eine oder andere Tor auf diese Weise. Ein paar Gelegenheiten boten sich nämlich wirklich, wurden dann von unseren Verteidigern aber jeweils sehr konsequent unterbunden. Ein bisschen können wir vielleicht auch von Glück reden, dass Torunarigha für Meuselwitz erst recht spät in die Partie kam. Ich fand nämlich, dass der Stürmer, der aus Jena zu den Zipsendorfern wechselte, vorn sofort (vor allem auch körperlich) präsent war und für einige Unruhe sorgte.

Es dauerte dann bis zur 42. Minute, bis Lars Fuchs die Nordkurve und den Rest des Stadions endlich erlöste und den Ball mit einem satten Schuss von kurz hinter der Strafraumgrenze in die Maschen wuchtete. Zu diesem Zeitpunkt hoch verdient und längst überfällig. Erst weitere 28 Minuten später folgte dann das wichtige 2-0 durch ein Eigentor der Gäste, das von Niklas Brandt mustergültig vorbereitet bzw. provoziert wurde. Dazwischen jede Menge zum Teil hochkarätige Chancen gegen biedere und bei weitem nicht immer faire Gäste. Fuchs war es dann schließlich vorbehalten, ganz ähnlich wie beim 1-0 mit einem (verdeckten) abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze für den 3-0-Endstand zu sorgen. Unter dem Strich eine sehr engagierte Vorstellung und ein verdienter Heimsieg.

Bei dem wir aus meiner Sicht Glück hatten, dass Matthias Steinborn die Begegnung zu Ende spielen konnte und bei dem es insgesamt doch sehr verwunderte, dass Schiedsrichter Wessel mit so verhältnismäßig wenig Karten auskam. Was Meuselwitz nämlich spielerisch nicht auf den Rasen bekam, wurde durch allerlei Nicklichkeiten wettzumachen versucht. Neben der von den Thüringern eigentlich schon gewohnten körperlichen Spielweise machte es in dieser Begegnung den Eindruck, als wolle man vor allem durch Zeitspiel (Ersatztorwart Naumann) Lamentieren, Motzen, Pöbeln und Provozieren zum Erfolg kommen. Was insofern gelang, als dass zum Beispiel besagter Matthias Steinborn sich hin und wieder doch hinreißen ließ, sich auf das unfaire Gehabe des Gegners ein- und sich provozieren zu lassen und zum Ende der ersten Halbzeit doch recht nah dran war, ebenfalls vorzeitig duschen zu gehen.

Gut gefallen hat mir aber insgesamt, dass die ganze Mannschaft den Gegner nicht hat in den eigenen Kopf kommen lassen, dass man spielerisch und zur Not auch mal physisch dagegenhielt und trotzdem sehr souverän sein Spiel durchbrachte. Ich erinnere mich da an die eine oder andere Partie in der vergangenen Saison, in der die Mannschaft sich von solchen Provokationen noch leichter verunsichern ließ und dann eben die eigene Linie schon auch mal verlor. Hier kann man also aus meiner Sicht doch eine deutliche Weiterentwicklung erkennen, die vielleicht auch mit dem Wissen um die eigenen Stärken und dementsprechendem Selbstbewußtsein einhergeht. Sehr schön – bitte bewahren!

Die Stimmung im Stadion war trotz der für mich eher enttäuschenden 5.500 Zuschauer fast schon gewohnt gut – auch auf den Rängen groovt man sich vielleicht langsam auf die nahezu schon gewohnheitsmäßigen Heimerfolge ein ;-). Erstaunlicherweise verschlug es auch handgezählte 31 Meuselwitzer in den Gästeblock, die aber natürlich gegen eine brachiale Nordkurve nicht zu hören waren.

Der Meuselwitzer Gästemob

Der Meuselwitzer Gästemob

Insbesondere in der zweiten Halbzeit hat der Block wieder richtig Spaß gemacht, und als kleines Highlight konnte man dann Felix Schiller dabei beobachten, wie er beim Warmlaufen in Halbzeit zwei vor der Nord das lautstark und vielkehlig intonierte „Vierte Liga tut schon weh – scheißegal! Blau-weiß olé!“ fleißig mit vor sich hin sang.

Nach dieser in vielen Belangen intensiven Woche ist nun für mich leider erst einmal eine ganze Weile Pause mit blau-weißem Live-Fußball und vermutlich auch erst mal Pause hier im Blog. Am kommenden Wochenende geht es für die Mannschaft im Landespokal in den Norden Sachsen-Anhalt nach Krevese bzw. Osterburg und wenn zwei Wochen später Mega-Unsympath Jörg Goslar mit seinem FSV Wacker Nordhausen in der MDCC-Arena zu Gast ist, sitze ich vermutlich in irgendeiner mit WLAN ausgestatteten Bar in Barcelona und fiebere am Live-Ticker mit. Immerhin winkt im Urlaub mit etwas Glück ein Spielbesuch beim örtlichen FC – der eine oder andere wird ihn kennen. Es kann ja schließlich nie schaden, schon mal die potentiellen Neuzugänge für die im nächsten Spieljahr anstehende Europapokalsaison unter die Lupe zu nehmen ;-).

 

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