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Spieltagsvorschau: SC Preußen Münster (A)

Spieltagsvorschau

3. Liga, 35. Spieltag, 22.04.2016

The show must go on! Nach der ganzen Aufregung um das Dresden-Spiel darf man ja nicht vergessen, dass in dieser Saison insgesamt noch 4 weitere Punktspiele in der 3. Liga zu absolvieren sind. Das erste davon, nämlich die Begegnung gegen den SC Preußen Münster, hätte dabei aus Fan-Sicht gut und gerne als ‚best of the rest‘ durchgehen können, spielen wir doch danach ’nur‘ noch gegen Großaspach, die Zweitvertretung des VfB Stuttgart und die Würzburger Kickers (wenngleich letztere im Moment aufgrund des Tabellenstandes auch ganz gut mobilisieren können). Warum die Vorfreude auf die Partie derweil doch deutlich getrübt wird, steht weiter unten im Beitrag. In Münster erwartet uns in jedem Fall noch einmal ein richtig altes Stadion und außerdem ein Team, das in den letzten fünf Partien äußerst wechselhaft unterwegs war: zwei Niederlagen (in Stuttgart und zuhause gegen Aalen) stehen ein Unentschieden in Rostock, ein Heimsieg gegen Energie Cottbus und ein weiteres Unentschieden in Kiel gegenüber. Bei den Größten der Welt zeigt die Formkurve indes nach oben und wird man bestrebt sein, an die großartigen ersten 60 Minuten gegen Dynamo Dresden anzuknüpfen. Sollte das gelingen, stehen die Chancen gut, die ersten 3 von 12 noch zu vergebenden Punkten mit zurück nach Magdeburg zu nehmen.

Beim SC Preußen Münster denke ich an…

…einen Verein, der in den Abschlusstabellen der letzten drei Drittliga-Spielzeiten stets einen einstelligen Platz erreichen konnte und dabei 2012/13 nur ganz knapp daran scheiterte, auf dem Relegationsplatz zu landen. Es folgten ein sechster und ein achter Rang; in der aktuellen Spielzeit steht man derzeit auf Position 7 mit einem Punkt Rückstand auf den 1. FC Magdeburg. Wenn man so will, spielte Münster also immer irgendwie im oberen Drittel mit, was angesichts der häufig propagierten Ausgeglichen- und Verrücktheit der 3. Liga mit ihren nicht immer ganz einfachen Rahmenbedingungen eine bemerkenswerte Leistung ist.

Spieler vom SC Preußen Münster, die mir spontan einfallen, sind…

…der derzeit verletzte Adriano Grimaldi, der in seiner Karriere auch mal ganz in der Nähe beim SC Sachsen Leipzig kickte und Torhüter Niklas Lomb, der in der vergangenen Spielzeit von Bayer Leverkusen an den Halleschen FC ausgeliehen war.

Die Münsteraner Fanszene…

…würde wahrscheinlich, was das Verhältnis zum Verein angeht, bestenfalls ein „Es ist kompliziert“ in den eigenen Beziehungsstatus schreiben. Was da genau los ist, wie sich die aktive Szene so strukturiert und wie aktuell die Befindlichkeiten sind, ist von außen kaum zu durchschauen; die Sachlage mutet auf jeden Fall ziemlich komplex und verfahren an. Fakt ist, dass man sich durch eine größere Pyroaktion im letzten Heimspiel vereinsseitige Repressalien ‚verdient‘ hat, die so aussehen, dass für die letzten beiden Saison-Begegnungen im Preussen-Stadion u.a. der Block N gesperrt wird. Sehr schade auch für uns, kann man doch annehmen, dass diese Maßnahme der Stimmung nicht gerade zuträglich sein wird. Aber gut, dann machen wir eben das Beste aus der Situation und einfach ein weiteres Heimspiel aus unserem Auswärtsauftritt. Warum allerdings auch der Gästeblock für Verfehlungen der Heimfans büßen muss und auf Zaunfahnen etc. verzichten soll, verstehen wohl nur Eingeweihte:

„Der Verein Preußen Münster hat den Gästefans die Mitnahme von Fanutensilien untersagt, das bedeutet es dürfen keine Zaunfahnen, Schwenkfahnen, Banner, Doppelhalter o.ä. mitgenommen werden. Erlaubt sind lediglich Trommeln und Megafon. Die Maßnahme entbehrt aus unserer Sicht jeglicher Grundlage. Trotz mehrfacher Intervention seitens des 1. FC Magdeburg blieb Preußen Münster bei seiner Entscheidung.“ (aus den Anreiseinfos zur Partie [PDF])

Übrigens: Im Blog des Verlags „Die Werkstatt“ fragt Dietrich Schulze-Marmeling in Bezug auf die Situation in Münster aktuell: „Quo vadis, Ultras?“ – ein sehr interessanter, wenngleich in einigen Punkten sicher auch streitbarer Text. Mehr dazu demnächst an anderer Stelle.

Das letzte Spiel…

gewannen die Größten der Welt souverän mit 3:0. Erstmals schepperte es in diesem Spiel auch so sehr von allen Heim-Tribünen, dass die Stimmung im Heinz-Krügel-Stadion auch in überregionalen Medien thematisch wurde.

Bei uns…

…ist man natürlich fokussiert auf den kommenden Gegner, hat aber mit einem halben Auge auch schon das wichtige Landespokal-Halbfinale gegen den FSV Barleben in der kommenden Woche im Blick. Als Konsequenz kündigte Cheftrainer Jens Härtel in der Pressekonferenz zur Partie an, möglicherweise dem einen oder anderen Stammspieler in der Begegnung gegen Münster eine Pause zu gönnen. Außerdem sind einige Akteure angeschlagen bzw. noch nicht wieder wirklich fit (u.a. Kevin Kruschke und David Kinsombi), sodass es schon einen recht illustren Kader geben könnte.

Kapitän Marius Sowislo kehrt gegen Münster an seine alte Wirkungsstätte zurück und freut sich auf das altehrwürdige Stadion, dass durchaus einen gewissen Charme versprühe und in dem es besonders bei einem Flutlichtspiel recht stimmungsvoll werden kann. Um es nicht dazu kommen zu lassen, wird es in erster Linie darum gehen, das eigene Spiel durchzubringen und vor allem die gleiche Leidenschaft und Einstellung an den Tag zu legen, die die Mannschaft auch gegen Dynamo auf den Platz gebracht hat. Die Reisegruppe „Blau-Weiß“ hätte da sicher nichts gegen.

Die Partie aus Sicht des Gegners:

Im Fan-Forum des SC Preussen Münster erinnert man sich noch schmerzlich an das letzte Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Magdeburg und ist im Heim-Rückspiel nun natürlich auf Revanche aus. Ansonsten hält sich die Auswahl an Vorberichten zur Begegnung aus Sicht der Gastgeber doch in sehr überschaubaren Grenzen. Die Westfälischen Nachrichten warten mit einem Video-Beitrag auf, in dem es aber kaum um die bevorstehende Begegnung geht; auf der Vereins-Homepage war bis Donnerstagnachmittag keine dedizierte Vorschau zu finden. Dafür gibt es eine Information zum Referee, der ausgerechnet aus Osnabrück kommt, dem SC Preußen Münster dafür aber bei Spielen unter seiner Leitung eine sehr ordentliche Quote beschert (vier Siege, eine Niederlage).

Der FCM gewinnt, weil…

…der letzte, sehr überzeugende Heimauftritt und vor allem die Herangehensweise an die Partie Lust auf mehr gemacht haben und diejenigen Spieler, die mal wieder eine Einsatzchance erhalten, diese auch rechtfertigen werden.

Sonst noch:

Wann hatte der 1. FC Magdeburg eigentlich das letzte Mal einen 35. Spieltag zu bestreiten? Lange ist es her und noch länger wird es hoffentlich dauern, bis wir nach dieser Begegnung wieder an einem Freitag quer durch die Republik tingeln müssen, wenngleich die 335 km (einfach) im Vergleich zu anderen freitagabendlichen Auswärtsauftritten in dieser Spielzeit ja fast schon ein Katzensprung sind. Bleibt zu hoffen, dass sich erneut eine ordentlich große Meute auf den Weg ins Münsterland begibt, um die Größten der Welt zu unterstützen und zum Sieg zu brüllen. In Münster rechnet man jedenfalls mit 1.150 Fans, was offenbar mal wieder für eine erhöhte Alarmbereitschaft bei den Sicherheitsbehörden sorgt, wie in den Westfälischen Nachrichten zu lesen war. Die Tageskassen vor Ort bleiben geschlossen, wer sich also kurzfristig noch für die Reise nach Münster entscheidet, sollte sich sein Ticket vorher im Fanshop besorgen. Für die letzte Auswärtspartie der Saison, die uns noch einmal ins Gazi-Stadion auf der Waldau nach Stuttgart führt, wird es übrigens einen Sonderzug geben, der den geneigten Anhänger des blau-weißen Fußballs mit Abfahrt um 03:09 Uhr (!) am Magdeburger Hauptbahnhof ins Schwabenland befördern wird…

1. FC Magdeburg halt – alles andere ist ja bekanntlich nur Fußball.

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