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Spieltagsvorschau: VfL Osnabrück (A)

3. Liga, 26. Spieltag, 20.02.2016

Endlich wieder Sportliches! Zwar bewegt nach wie vor das Heimspiel gegen Hansa Rostock das Gemüt, trotzdem muss es ja aber bis dahin auch irgendwie weitergehen. Das tut es für die Größten der Welt selbstredend bereits mit der kommenden Partie, in der der 1. FC Magdeburg beim VfL in Osnabrück antreten muss. Unsere Freunde vom DFB haben der Begegnung erneut das Label „Spiel der Woche“ verpasst, was wohl vor allem damit zu tun hat, dass am 26. Spieltag die beiden ersten Verfolger der derzeit drittplatzierten SG Sonnenhof Großaspach im direkten Duell aufeinander treffen. Während es für den FCM aber nach wie vor darum geht, die noch fehlenden Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, dürfte der kommende Gastgeber schon ein wenig energischer nach oben schielen. Wie hart der Brocken ist, der da vor Trainer Jens Härtel und seiner Elf liegt, belegt ein Blick auf die Heimtabelle: Für Osnabrück stehen dort sechs Siege und lediglich eine Niederlage bei fünf Unentschieden zu Buche, in den vergangenen 10 Heimspielen blieb man ungeschlagen. Eine gute Gelegenheit also für Blau-Weiß, nach einer turbulenten Woche auch mal wieder sportlich ein Ausrufezeichen zu setzen und bei einem überaus heimstarken Gastgeber den dritten Auswärtssieg einzufahren.

Beim VfL Osnabrück denke ich an…

…den 02.06.2007. Der 1. FC Magdeburg verspielte mit einem 1-1 gegen den FC St. Pauli den schon sicher geglaubten Aufstieg, während Thomas Reichenberger unseren kommenden Gastgeber mit seinem späten Treffer zum 2-1 in die 2. Liga schoss. Dort gelang 2007/2008 zunächst der Klassenerhalt, eine Saison später musste man allerdings in die neue 3. Liga absteigen. Nach einem weiteren Zweitliga-Intermezzo 2009/2010 gehört man nunmehr kontinuierlich zur Drittliga-Spitzengruppe und wird eigentlich vor jeder Saison als eine der Mannschaften gehandelt, denen der Aufstieg zuzutrauen ist.

Spieler vom VfL Osnabrück, die mir spontan einfallen, sind…

…Simon Tüting, der es nach einem erfolglosen Engagement beim 1. FC Magdeburg zwischenzeitlich zum Stammspieler in Liga 2 brachte, nun in Osnabrück gelandet ist und derzeit aber mit einer Sprunggelenksverletzung ausfällt, und Kapitän Tobias Willers.

Die Osnabrücker Fanszene…

…’sorgte‘ gewissermaßen für ein interessantes Urteil im Zusammenhang mit dem Abbrennen von Pyrotechnik. Nachdem 2014 im Derby gegen Preußen Münster ordentlich gezündelt wurde, kassierte ein Ultra, der die ganze Sache koordiniert haben soll, zunächst eine Geldstrafe. Vom Landgericht wurde das Urteil allerdings unlängst wieder aufgehoben. Begründung: Der überwiegende Teil der abgebrannten Bengalos wurde legal beschafft und außerdem gäbe es keinen Nachweis, „dass von der enormen Rauchentwicklung bengalischer Feuer eine Gesundheitsgefährdung ausgehe“, so die Neue Osnabrücker Zeitung.

Der überwiegende Teil der aktiven Fanszene versammelt sich übrigens hinter dem Banner der „Violet Crew“.

Das letzte Spiel…

…konnten die Größten der Welt zuhause souverän mit 3-0 gewinnen.

Bei uns…

…gibt man sich vor der Begegnung selbstbewusst und sieht sich durchaus in der Lage, in Osnabrück etwas mitzunehmen. Es wird darauf ankommen, die eigene Art, Fußball zu spielen durchzudrücken und nach Möglichkeit auch mal wieder in Führung zu gehen. Zuletzt gelang das ja bekanntlich gegen den Halleschen FC ganz gut… Jan Löhmannsröben folgert in der Pressekonferenz zur Begegnung messerscharf, dass es für einen Erfolg in Osnabrück auf jeden Fall ganz gut wäre, ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner und ist guten Mutes, dass das bei einer besseren Chancenverwertung als zuletzt auch gelingt.

Insgesamt bleibt man im blau-weißen Lager trotz der letzten beiden Spiele ohne eigenen Torerfolg gelassen, hat ordentlich trainiert, sich gewohnt akribisch vorbereitet und freut sich auf die Begegnung beim VfL.

Die Partie aus Sicht des Gegners:

VfL-Trainer Joe Enochs vergleicht die Größten der Welt in einem sehenswerten Videobeitrag der Neuen Osnabrücker Zeitung mit der eigenen Mannschaft und erwartet ein Team, das über die mannschaftliche Geschlossenheit kommt, sehr diszipliniert ist und in der Abwehr kompromisslos zu Werke geht. Im Training hätte man insbesondere das Verteidigen von langen Bällen in die Spitze und von Flanken geübt, möchte sich aber ansonsten eher auf das eigene Spiel konzentrieren und darauf, was man selbst mit dem Ball anstellen kann. Und das ist bekanntermaßen eine ganze Menge und reicht derzeit zu einem verdienten vierten Platz in der Liga.

Der FCM gewinnt, weil…

…die Mannschaft von einem ordentlichen Auswärtsmob bedingungslos nach vorn gepeitscht wird und diesmal ihre vermutlich wenigen Chancen effektiv zu nutzen weiß.

Sonst noch:

1.300 Magdeburger werden am 20.02. in Osnabrück erwartet; für die örtliche Polizei Grund genug, die Begegnung als Risikospiel einzustufen. Insgesamt rechnet man in Osnabrück erstmals in dieser Spielzeit mit über 10.000 Zuschauern – wenn der 1. FC Magdeburg in die Stadt kommt, ist eben ordentlich was los. Angesichts der Ereignisse der letzten Tage wird es interessant sein, zu sehen, wie die Stimmung im Block so ist und ob es bereits gegen Osnabrück ein Statement der aktiven Fanszene zur Rostock-Posse gibt. Klar sein dürfte indes, dass die Mannschaft für die aktuellen Entwicklungen am allerwenigsten kann und ihr die Unterstützung beim schweren Auftritt im Stadion an der Bremer Brücke dementsprechend gewiss sein wird. Für alle Daheimgebliebenen überträgt der MDR die Begegnung in der Konferenz, der NDR zeigt den Auswärtssieg in voller Länge im Livestream.

 

Beitragsbild: „Ortseingang“ (geändert) von Manuel Pawellek, Lizenz: CC BY 2.0

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