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Spieltagsvorschau: Stuttgarter Kickers (H)

die Stuttgarter Kickers im Heinz-Krügel-Stadion

3. Liga, 27. Spieltag, 28.02.2016

Mit der Partie gegen die Stuttgarter Kickers am 27. Spieltag startet der 1. FC Magdeburg in eine weitere englische Woche, nach der man im Optimalfall einen richtig dicken Haken hinter die Mission „Klassenerhalt“ machen kann. Die Schwaben rangieren derzeit auf dem 19. Rang, befinden sich aber nach 7 Punkten aus den letzten drei Spielen, darunter zwei Siegen gegen die direkte Abstiegskampf-Konkurrenz aus Cottbus und Rostock, deutlich im Aufwind. Der Trend bei den Größten der Welt geht aktuell in die entgegengesetzte Richtung: Drei Punkte aus den letzten vier Partien und die Niederlage zuletzt in Osnabrück bedeuten, dass man aufpassen muss, nicht doch noch mal in die gefährlichen Tabellenregionen zu rutschen. Um das definitiv zu vermeiden, wäre ein Sieg gegen die Stuttgarter Kickers natürlich mehr als hilfreich, hätte man doch dann bereits 41 Punkte auf dem Konto und könnte den weiteren Aufgaben, die „Aalen“ und „Rostock“ heißen, um einiges gelassener entgegensehen.

Bei den Stuttgarter Kickers denke ich an…

…Urlaub in Frankreich, der dazu führte, dass ich das Hinspiel an einem Küchentisch in Bordeaux live im Stuttgarter Fan-Radio verfolgen musste. Zu hören war neben recht angenehmen, wenn auch schwer schwäbelnden Kommentatoren vor allem unsere Kurve, die auch den Radiomachern den einen oder anderen anerkennenden Kommentar entlockte. Ansonsten denke ich bei den Kickers an ein Team, das in der vergangenen Saison den Sprung auf den Relegationsplatz nur knapp verpasste und von nicht wenigen auch in dieser Spielzeit wieder zum Favoritenkreis gezählt wurde. Wie schnell das Pendel in dieser 3. Liga aber wieder in die andere Richtung ausschlagen kann, beweist der bisherige Saisonverlauf und die momentane Platzierung unserer kommenden Gäste.

Spieler von den Stuttgarter Kickers, die mir spontan einfallen, sind…

…Torhüter Rouven Sattelmaier, der vor der Saison von Zweitligist Heidenheim kam und Klaus Gjasula, der dem geneigten Clubfan aus den Aufstiegsspielen gegen Kickers Offenbach noch ein Begriff sein dürfte.

Die Stuttgarter Fanszene…

…hat für das Auswärtsspiel an der Elbe richtig mobil gemacht und wird mit sage und schreibe mindestens 80 (!) Personen in Magdeburg aufschlagen… Aber okay, es verfügt halt nicht jede Mannschaft über einen derart großen und reisefreudigen Anhang wie die Größten der Welt und angesichts der Tatsache, dass es nur 55 Stuttgarter nach Cottbus schafften, ist 80+ für Kickers-Verhältnisse wohl schon eine ordentliche Zahl. Im Schnitt begleiten laut liga3-online.de 308 Menschen die Schwaben zu Auswärtsspielen, wenngleich die 2000, die im Lokalderby gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart dabei waren, die Statistik doch ordentlich verzerren dürften.

Das letzte Spiel…

…ging in Stuttgart mit 0-1 verloren. Die Kickers siegten dank eines Kopfballtreffers von Sandrino Braun, Nils Butzen sah die rote Karte.

Bei uns…

…stellt sich ein Teil der Mannschaft quasi von selbst auf, weil Niklas Brandt, Steffen Puttkammer und Nils Butzen gelb-rot- bzw. gelbgesperrt fehlen. Gut möglich, dass Nico Hammann für Nils Butzen auf die rechte Seite rückt und Michel Niemeyer oder Burak Altiparmak auf der linken Defensivseite beginnen. Jan Löhmannsröben wird mit einiger Sicherheit den Platz von Brandt einnehmen. Angesichts des nicht gerade üppigen Angebots an fitten Innenverteidigern ist eine Dreier- bzw. Fünfer-Abwehrkette eher unwahrscheinlich, sodass wir wohl diejenige 4-4-2- oder 4-2-3-1-Formation sehen werden, die uns auch in der Hinrunde schon den einen oder anderen Dreier beschert hat. Oder Jens Härtel greift mal wieder ganz tief in die Trickkiste und überrascht alle mit einer Ausrichtung, mit der so gar niemand rechnet.

Grundsätzlich sind die Stuttgarter Kickers allerdings, so unser Trainer in der Pressekonferenz zur Partie, derzeit schwierig auszurechnen, sodass es vor allem darum gehen muss, das eigene Spiel durchzubringen und „die Chance zu erhöhen, zuhause ein paar Tore zu machen“. Es gibt da durchaus einige Ideen; wie die sich aber letzten Endes umsetzen lassen, wird sich, wie immer, am Sonntag auf dem Platz zeigen.

Die Partie aus Sicht des Gegners:

Die Stuttgarter Kickers reisen „[m]it Gier zum heimstarken Aufsteiger“ und erwarten ein „Kampfspiel“ bei einer Mannschaft, die noch „Aussicht auf den Relegationsplatz hat“. Auch im Heinz-Krügel-Stadion möchte man diejenigen Eigenschaften in die Waagschale werfen, die zuletzt für positive Ergebnisse gesorgt haben: Einsatz, Aggressivität und die schon angesprochene Gier. Wie eigentlich jeder Gästetrainer bisher rechnet auch Tomislav Stipic mit einer tollen Stimmung in Magdeburg und gibt artig zu Protokoll, dass sich die Mannschaft auf die Partie freuen würde. Wie das mit der Stimmung wird, bleibt angesichts der letzten Ereignisse abzuwarten; dass man sich auf ein ordentlich umkämpftes Spiel einstellen darf, wird indes wohl niemand bezweifeln.

Der FCM gewinnt, weil…

…wir im Moment positive Nachrichten ganz gut gebrauchen können und es jetzt auch mal reicht mit der Tor- und Punkteflaute.

Sonst noch:

#hansagate, seine Folgen und kein Ende; inzwischen gab der Club bekannt, Personen, die für das Spiel gegen Rostock Tickets in den Blöcken 17 und 18 erworben haben, in Block 12 ‚umsiedeln‘ zu müssen, weil ebenjene Stadionbereiche nun als Pufferblöcke gebraucht werden…

Man weiß inzwischen gar nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll und die große Frage ist natürlich, wie sich die derzeitigen Reibereien zwischen Vereinsführung und Fanszene auf die Stimmung im Stadion auswirken werden. Nicht zuletzt hat in dieser Saison ja auch die Atmosphäre das Heinz-Krügel-Stadion zu einer schwer einzunehmenden Festung gemacht und kann die Mannschaft als allerletztes etwas für die aktuelle Situation. Insofern kann man den Worten unseres Trainers nur beipflichten, dass es vor allem die Geschlossenheit war, die uns bisher so stark gemacht hat und dass man sich langsam wieder gemeinsam darauf konzentrieren sollte, Punkte zu holen.

Trotzdem fahre zumindest ich das erste Mal seit langer Zeit wieder mit einem mulmigen Gefühl und einigermaßen verstimmt zum Fußball und bin mir recht sicher, dass ich da nicht der Einzige bin. Umso wichtiger ist es, sich eine Sache immer und immer wieder in Erinnerung zu rufen, und zwar unabhägig von Politik, Personal und sonstigem:

„Der 1. FC Magdeburg wird niemals untergehen! NIEMALS!“

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