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Spieltagsvorschau: Holstein Kiel (H)

Holstein Kiel zu Gast in Magdeburg

3. Liga, 31. Spieltag, 20.03.2016

Nach der eher mäßigen Vorstellung in Cottbus am 30. Spieltag will und muss es der 1. FC Magdeburg nun im Heimspiel gegen Holstein Kiel besser machen, will man sich weiter die Möglichkeit erhalten, am Saisonende vielleicht noch wesentlich mehr zu feiern als ’nur‘ den Klassenerhalt und eine überragende erste Drittligasaison. Einfach wird das allerdings nicht: Die kommenden Gäste von der Förde setzten zuletzt mit einem 3-0-Erfolg gegen Aue ein echtes Ausrufezeichen und sind, obwohl man auf den ersten Abstiegsplatz lediglich sechs Zähler Vorsprung hat, ziemlich auswärtsstark. Während man in der Heimtabelle die 18. Position belegt, rangiert man hinsichtlich der Auftritte auf fremdem Platz auf Position sechs – 5 Siegen stehen 4 Unentschieden und 6 Niederlagen gegenüber. Und auch wenn der letzte Auswärtsauftritt in Rostock knapp verloren ging, wird Kiel alles daran setzen, im Heinz-Krügel-Stadion weitere drei Punkte gegen den Abstieg zu sammeln.

Bei Holstein Kiel denke ich an…

…Klaus, den besten Taxifahrer der Welt. Außerdem kommt man als Kind der Neunziger ja auch irgendwie nicht umhin, beim Stichwort „Holstein Kiel“ an den Film „Werner- Beinhart!“ zu denken…

Auch könnte einem beim Gedanken an die Kieler der TSV 1860 München in den Sinn kommen, gegen den unsere Gäste im Anschluss an die vergangene Drittligasaison die Relegationsspiele zur 2. Bundesliga bestritten haben. Nach einem 0-0 in Kiel ging das Rückspiel in München vor 57.000 Zuschauern mit 1-2 verloren – der Siegtreffer für die Sechziger fiel dabei erst in der 91. Minute. Und wie das dann immer so ist bei Mannschaften, die in einer Relegation scheitern, waren und sind auch bei Kiel die Auswirkungen offenbar bis heute spürbar, sodass man nun eben ein Jahr später um den Klassenerhalt kämpft.

Spieler von Holstein Kiel, die mir spontan einfallen, sind…

…Marc Heider, der bereits seit 2009 in Kiel spielt und seinen Vertrag unlängst bis 2017 verlängert hat, und Manuel Schäffler, der 2014 aus Ingolstadt an die Förde wechselte.

Die Kieler Fanszene…

…mobilisiert im Schnitt immerhin 213 Auswährtsfahrer, wobei die 700 Fans, die in Bremen dabei waren, in Magdeburg wohl nicht erreicht werden. Mehr als die lediglich 60 Personen, die den Weg nach Cottbus auf sich genommen hatten, dürften es aber hoffentlich werden. Ein nicht unerheblicher Teil wird sich wohl hinter der „Supside Ultrá Kiel 2007“-Fahne einfinden.

Das letzte Spiel…

endete 0-0; der Punktgewinn war vor allem Torhüter Jan Glinker zu verdanken.

Bei uns…

…saß der Frust nach der Niederlage in Cottbus schon tief, hätte man aber laut Trainer Härtel die Woche über gut, engagiert und konzentriert trainiert und die Enttäuschung in der Lausitz gut kanalisiert bekommen. Ausfallen werden für die Partie gegen Kiel Tarek Chahed mit muskulären Problemen, Michel Niemeyer aufgrund von Krankheit und Pechvogel Lukás Novy, der sich wohl einen Muskelfaserriss zugezogen hat und damit erneut durch eine Verletzung zurückgeworfen wird. In den Medien wurde im Laufe der Woche ja bereits spekuliert, dass Novy den Club trotz laufenden Vertrages möglicherweise zum Saisonende verlassen könnte, weil er bei den Größten der Welt irgendwie so gar nicht auf die Beine kommt.

Unsere Jungs freuen sich auf die Partie und die Aufgabe gegen ein Team, das richtig gut kicken kann und vermutlich mit einer ähnlichen Aufstellung auflaufen wird wie zuletzt gegen Aue. Mittelfeldakteur Sebastian Ernst kündigte in der Pressekonferenz an, dass die Mannschaft sich nicht verstecken, sondern auf Sieg spielen wolle, Jens Härtel bekräftigte noch einmal, dass Kiel zwar eine gute Truppe hat, der 1. FC Magdeburg aber gerade zuhause jeden schlagen kann. Unterstützung bekommt das Team von über 15.000 Fans, die natürlich den nächsten Heimsieg ihrer Mannschaft bejubeln wollen.

Die Partie aus Sicht des Gegners:

Kiel reist mit breiter Brust, aber einige Personalsorgen nach Magdeburg und schickt in Person des Trainers gleich mal eine ordentliche Kampfansage an die Elbe:

„Wir haben großen Respekt vor dem 1. FCM. Aber wir wollen die zweite Mannschaft nach Aalen sein, die dort in dieser Serie gewinnt. Wir wollen, dass es im Stadion etwas leiser wird. Das ist eine echte Herausforderung für uns.“ (Karsten Neitzel in den Kieler Nachrichten vor der Partie)

Man wolle die Leistung und die Leidenschaft aus der Begegnung gegen Aue gern in die letzten Saisonspiele transportieren, muss aber zumindest defensiv ein kleines bisschen umbauen, was für die Größten der Welt wiederum ein Vorteil sein könnte. Zudem drohen sowohl Steven Lewerenz als auch Manuel Scheffler und Fabian Schnellhardt die fünfte gelbe Karte – inwieweit sich das allerdings auf die Spielweise der Kieler Offensive auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Der FCM gewinnt, weil…

…die Mannschaft die Leistung in Cottbus nicht auf sich sitzen lassen wird.

Sonst noch:

Angesichts der bisher bekannten Ergebnisse des Spieltags (Osnabrück gewann in Stuttgart und Würzburg zuhause gegen Köln) ist die Begegnung gegen Kiel ja schon so etwas wie ein Sechs-Punkte-Spiel, will man weiterhin oben dranbleiben. Bei einer Niederlage und dann sechs Zählern Rückstand auf den dritten Rang könnte der Relegations-Zug möglicherweise schon abgefahren sein; in jedem Fall wäre es aber ein herber Dämpfer für die zarten Ambitionen auf einen potentiellen Durchmarsch. Da sich auch Würzburg bisher in 2016 sehr stark präsentiert und aktuell mit Rang 4 genau den Platz belegt, der für die Größten der Welt laut Mario Kallnik ja das neue Saisonziel darstellt, ist auch von der Warte her ein Schritthalten angezeigt. Damit das gelingt, sollte sich die Mannschaft wieder auf jene Tugenden besinnen, die sie erst in die Position gebracht haben, derlei Gedankenspiele überhaupt anstellen zu können. In diesem Sinne:

„Immer kämpfen, immer siegen! Immer vorwärts, FCM!“

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