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Die Stadien der Anderen, Teil 10

Das Kurt-Wabbel-Stadion, jetzt Erdgas Sportpark, in Halle

Erdgas Sportpark, Halle (Saale)

Was einem bei der Auswärtstour durch die 3. Liga ja leider nicht erspart bleibt, ist ein Pflichtbesuch in der Stadt am Fluss im Süden Sachsen-Anhalts, in der jeder Regentropfen eine andere Farbe hat. Und auch wenn das ehemalige Kurt-Wabbel-Stadion, das jetzt Erdgas Sportpark heißt, nun gar nicht mehr so neu und/oder großartig interessant ist, soll es doch in der “Die Stadien der Anderen”-Serie wenigstens der Vollständigkeit halber Erwähnung finden. Außerdem war die neue Arena des Halleschen FC in den letzten Spielen ein ziemlich gutes Pflaster für Sachsen-Anhalts Nummer 1, holte man doch 2014 dort den Landespokal und konnte man auch das erste Punktspiel im Jahr 2016 außerordentlich erfolgreich gestalten. 2011 eröffnet, bietet der Erdgas Sportpark 15.057 Zuschauern Platz und präsentiert sich der gastgebende Verein mitunter überaus gastfreundlich, wenn zum Beispiel mal eben neben dem Gästeblock noch eine ganze weitere Tribüne ungefragt für die Gästefans zur Verfügung gestellt wird. Verständlich, ist doch so wenigstens mal was los in der Arena.

Das Kurt-Wabbel-Stadion, jetzt Erdgas Sportpark, in Halle

Besucht am:

24.01.2016, Debütant Sebastian Ernst erzielte beide Treffer beim standesgemäßen 2-1-Sieg.

Anreise:

Wenn die Größten der Welt die südliche Provinz mit einem Besuch beehren, wird Halle kurzfristig zum Sperrgebiet. Beim letzten Aufeinandertreffer im Kurt-Wabbel-Stadion (siehe oben) war der Hauptbahnhof hermetisch abgeriegelt und ging es letztlich für den überwiegenden Teil der Auswärtsfans per Fußmarsch zum Stadion, nachdem man sich vorher im Bereich der Ernst-Kamieth-Straße seitlich des Hauptbahnhofes sammeln durfte. Üblicherweise kriegt man auf dem Weg einen guten Eindruck davon, was mit der Metapher der “blühenden Landschaften” wohl gemeint gewesen sein muss: vorbei an Abrisshäusern, Häuserlücken und dem einen oder anderen interessiert am oder verschreckt hinter dem Fenster schauenden Einheimischen erreicht man die Spielstätte nach einer guten Dreiviertelstunde Fußweg.

Das Kurt-Wabbel-Stadion, jetzt Erdgas Sportpark, in Halle

Richtig witzig wird es, wenn man auf die absolut großartige Idee kommt, für die Anreise vom Bahnhof zum Stadion ein Carsharing-Angebot zu nutzen, weil man, sagen wir mal, sehr bald nach Spielende in einem Zug sitzen möchte, der einen schnellstmöglich wieder aus der Stadt befördert. Der entsprechende Carsharing-Parkplatz befindet sich nämlich ziemlich genau da, wo die Staatsmacht bei Spielen mit höherem Gästefan-Aufkommen ihre Mannschaftswagen abparkt, und so mussten beim letzten Besuch leider einige Beamte ihre Mittagspause unterbrechen und einige Meter vorfahren, um ein Ausparken des vorab gebuchten Fahrzeugs zu ermöglichen. Das gleiche Schauspiel ereignete sich dann noch einmal beim Abstellen des Autos nach dem Spiel. Die genervten Blicke der Beamten können dann schon auch mal Gold wert sein.

Für diejenigen, die ihr Auto nicht erst am Hauptbahnhof aufgabeln, steht ein Gästeparkplatz etwas außerhalb zur Verfügung; Shuttle-Busse bringen die so anreisende Anhängerschaft zum Stadion und wieder zurück.

Infrastruktur:

Es gibt einen Versorgungsstand hinter dem Gästebereich, der alkoholfreies Bier und irgendwas zu essen im Angebot hat; probiert wurde aus Sicherheits- und Zeitgründen allerdings nichts.

Das Kurt-Wabbel-Stadion, jetzt Erdgas Sportpark, in Halle

Die sanitären Anlagen waren bei unserem Besuch mit Brettern vernagelt (!), dafür stand eine größere Anzahl an Dixi-Klos bereit.

Spaßfaktor:

Doch, da kann schon Freude aufkommen, wenn man mehrere Kontrollstellen passieren muss, um überhaupt an den Stadioneingang zu kommen und dann zur Belohnung auf dem Weg aufs Gelände erst einmal ordentlich nah an einem aufmerksam schnüffelnden Schäferhund vorbeilaufen darf. Im Stehplatz-Gästeblock selbst ist dann, abhängig vom Standort, wenigstens die Sicht okay bis mäßig und kann man, sofern der Block gut gefüllt ist und kompakt steht, schon einiges an Lautstärke produzieren. Die paar Jungs von der aktiven Fanszene des HFC stehen zusammen mit ihren Freunden auf der Hintertortribüne am anderen Stadionende, fallen aber ansonsten, bis auf das unübersehbare “HFC Fankurve”-Banner, auch nicht sonderlich groß auf.

Die letzte Begegnung in Halle glich ja bekanntermaßen eher einem Heimspiel, dementsprechend heizte die spontan um eine Tribüne erweiterte Gästekurve dem Stadion ordentlich ein.

Das Ticket kostet:

13,00 EUR (Stehplatz), ermäßigt 11,50 EUR

Das Besondere am Erdgas Sportpark:

Es gibt nichts Besonderes am Erdgas Sportpark. Außer vielleicht, dass die neue Arena in das alte Kurt-Wabbel-Stadion hineingebaut wurde, die Außenmauern des alten Stadions also noch zu sehen sind.

Adresse:

Kantstraße 2
06110 Halle (Saale)

Das Kurt-Wabbel-Stadion, jetzt Erdgas Sportpark, in Halle

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