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Die Stadien der Anderen, Teil 1

Bruchwegstadion, Mainz

Im ballesterer, dem hervorragenden „Magazin zur offensiven Erweiterung des Fußballhorizonts“ aus Wien, gibt es die Rubrik „Auswärtssektor“. Dort testet und bewertet die Redaktion in jedem Heft die Gästebereiche der österreichischen Stadien; aktuell ist man in der zweiten Liga unterwegs, die bei unseren südlichen Nachbarn ulkiger Weise aber Erste Liga heißt. Angesichts der Tatsache, dass die Größten der Welt in dieser Saison ja endlich wieder bundesweit aufdribbeln und ich mir vorgenommen habe, möglichst viele dieser Auswärtsspiele mitzunehmen, ließ ich mich von besagter ballesterer-Rubrik für eine neue Serie hier im Blog inspirieren: In losen Abständen gibt es ab sofort Eindrücke von und Informationen zu den Stadien der Anderen, die in dieser Spielzeit mit unserer Anwesenheit beehrt werden. Den Anfang macht das Mainzer Bruchwegstadion.

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Besucht am:

31.07.2015, das Spiel endete 2-2.

Anreise:

Das Bruchwegstadion erreicht man vom Mainzer Hauptbahnhof aus bequem zu Fuß, man läuft vielleicht 10, maximal 15 Minuten. Es geht ein wenig bergan, an einem Schwimmbad vorbei, durch einen kleinen Park und hinein in ein Wohngebiet. Am Ende der Fritz-Bockius-Straße sieht man dann schon das Stadion, landet so (entgegen der offiziellen Anreiseinformationen) aber nicht am Gästeblock, sondern ziemlich genau mitten im Bereich der Heimfans. Glücklicherweise ist das bei der Zweitvertretung von Mainz 05, die im Bruchwegstadion spielt, aber kein großes Problem. Wer als Auswärtsfahrer ganz sicher gehen will, steuert das Stadion besser über die John-F.-Kennedy-Straße an.

Infrastruktur:

Die Versorgungsstände und die sanitären Anlagen findet man im Bauch des alten Stadions direkt hinter dem Gästeblock. Das Standpersonal war zwar nicht übermäßig freundlich, dafür aber schnell; lange anstehen musste man nicht für Wurst, Brezel oder Kaltgetränk. Sehr angenehm, wenn ich da im Vergleich an die Bretterbude in Meuselwitz oder den einen (!) Ausschank im Plauener Vogtlandstadion denke. Die Preise bewegten sich meiner Erinnerung nach etwas unterhalb des Niveaus, das man so aus dem Heinz-Krügel-Stadion gewohnt ist, aber das ist ja auch keine allzu große Kunst.

Spaßfaktor:

Der Gästeblock befindet sich auf der Gegengerade rechts, wenn man von dort aus auf die Haupttribüne schaut, und teilt sich noch einmal in einen Stehplatz- und einen darüber liegenden Sitzplatzbereich. Die Sicht aufs Spielfeld ist recht gut, nur die Stützen der Dachkonstruktion können mitunter ein wenig nerven. Die Heimfans stehen (vom Gästeblock aus gesehen) links hinter dem Tor und damit recht weit weg. Angesichts des traditionell eher mauen Supports bei U23-Mannschaften ist das aber eigentlich egal – die Stimmhoheit lag ohnehin eindeutig auf Magdeburger Seite.

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Das Ticket kostet:

Stehplatz Vollzahler 9 Euro, Sitzplatz Vollzahler 14 Euro. Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt.

Das Besondere am Bruchwegstadion:

Von außen sieht die Arena aus wie eine große Wellblechhütte, von innen versprüht sie mit den vier großen Tribünen, die an den Ecken offen sind, durchaus einen gewissen Charme. Ich konnte mir schon gut vorstellen, wie es gescheppert haben muss, als hier noch vor ausverkaufter Hütte Bundesliga gespielt wurde. Scheppern tut es auch, wenn man im Block oder im Stadioninneren am Bierstand steht und die Leute hinter oder über einem entlang laufen. Der Grund dafür ist die „moderne Stahlrohrkonstruktion“, wie es bei Wikipedia heißt. Sie ersetzte 2002 komplett die alte Gegengerade.

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Adresse:

Bruchwegstadion
Dr.-Martin-Luther-King-Weg
55122 Mainz

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