Regionalliga Nordost, 27. Spieltag, 03.05.2015
Am viertletzten Spieltag unserer Regionalliga-Abschiedstour nun also das ewig junge Duell gegen den FC Carl Zeiss aus Jena. In der vergangenen Saison hat sich die Reise ins altehrwürdige Ernst-Abbe-Sportfeld mehr als gelohnt, konnte man doch nach einem 4-1-Sieg die drei Punkte mit zurück an die Elbe nehmen. Überhaupt ist die letzte Punktspielniederlage in Jena (allerdings auch aufgrund unterschiedlicher Liga-Zugehörigkeiten) mehr als zehn Jahre her und wir täten gut daran, diesen Zeitraum noch ein kleines bisschen weiter zu verlängern. Jena, durchaus mit Staffelsiegambitionen in die aktuelle Spielzeit gestartet, liegt derzeit mit 36 Punkten und einer Bilanz von 9 Siegen, 9 Unentschieden und 6 Niederlagen auf dem fünften Tabellenplatz. Im Ernst-Abbe-Sportfeld ging bisher lediglich ein Spiel verloren, 6 Mal spielte man zuhause unentschieden – der FCM hat also erneut eine recht harte Nuss zu knacken.
Beim FC Carl Zeiss Jena denke ich an…
…Hans Meyer. Und an gute Kulissen in den letzten Spielen, bei denen nicht zuletzt auch aufgrund des Stimmungsboykotts der Jenaer Ultras die Stimmhoheit eindeutig auf unserer Seite war. Außerdem finde ich immer, dass Partien gegen Jena noch mal ganz andere Farbtupfer im grauen Regionalliga-Alltag sind, als beispielsweise Spiele gegen Zwickau oder Babelsberg. Schließlich können beide Vereine auf eine ganze Liste großer Begegnungen gegeneinander zurückblicken und es ist eigentlich eine Schande, dass das Aufeinandertreffen der alten Rivalen inzwischen in der vierten Liga stattfinden muss.
Spieler vom FC Carl Zeiss Jena, die mir spontan einfallen, sind…
…Tino Berbig, Velimir Jovanovic und Pierre Becken.
Die Jenaer Fanszene…
…singt wieder, nachdem man ein Jahr lang mit einem Boykott gegen den Einstieg des belgischen Investors Roland Duchatelet protestierte. Die „unbeugsam und unverkäuflich“-Fahne der Horda Azzuro hängt aber weiterhin und war beim jüngsten Gastspiel der Jenaer beim insolventen VFC Plauen Ziel eines Angriffes, wie „Faszination Fankurve“ berichtet. Demnach begab sich wohl ein Fan des VFC Plauen (Sachen gibt’s…) in den Innenraum des Vogtlandstadions und versuchte sportlich motiviert und alleine (!), die Fahne zu ziehen. Mit erwartbar mäßigem Erfolg. Manche Leute…
Das letzte Spiel…
…fand im schönen Heinz-Krügel-Stadion statt, und zwar direkt nach unserem DFB-Pokal-Zweitrundenmatch gegen Bayer Leverkusen. Mit einer beeindruckenden Vorstellung gewannen die Größten der Welt diese Begegnung mit 3-0.
Bei uns…
…muss Trainer Jens Härtel auf Abwehrchef Steffen Puttkammer verzichten, der die Partie gegen Jena nach seiner fünften gelben Karte im Spiel gegen Bautzen versäumen wird. Auch Christopher Handke fällt wohl aus, sodass sich unser Coach in der Defensive mal wieder etwas einfallen lassen muss. Die Volksstimme bringt eine Innenverteidigungs-Variante mit Silvio Bankert, Felix Schiller und Nico Hammann ins Spiel, die Außenverteidigerpositionen könnten von René Lange und Nils Butzen besetzt werden. Letzterer war ja in den vergangenen Begegnungen schon regelmäßig dabei, für Lange hingegen könnte das eine neue Bewährungschance im Hinblick auf eine mögliche Vertragsverlängerung sein.
Apropos Vertragsverlängerung: Mit Steffen Puttkammer und Kapitän Marius Sowislo haben sich in dieser Woche zwei Leistungsträger über die aktuelle Saison hinaus an den Club gebunden, auch Torge Bremer und besagter Nils Butzen unterschrieben neue Arbeitspapiere. Fehlt eigentlich nur noch die Vollzugsmeldung bei Nico Hammann und Christian Beck…
Die Partie aus Sicht des Gegners:
Der FC Carl Zeiss Jena schiebt die Favoritenrolle in seinem Text zum Spiel recht eindeutig in unsere Richtung und spricht von bärenstarken Magdeburgern, gegen die man aber einen couragierten Auftritt anstrebt und in Anlehnung an den neuen, eher außergewöhnlichen Trikotsponsor „Heaven Shall Burn“ das Stadion rocken möchte. Nun, gerockt wird das Stadion in jedem Fall…
In der OTZ zwei Kommentare (hier und hier) zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Thüringer, die allerdings nur mittelbar etwas mit der kommenden Begegnung zu tun haben. Man erfährt aber immerhin, dass es finanziell mal wieder nicht so rosig bestellt ist um den Traditionsclub und dieser in Zukunft unter anderem stärker auf den eigenen Nachwuchs setzen will. Was den Kreis schließt zur bereits erwähnten Meldung auf der Vereinshomepage, in der auf die ‚jungen Wilden‘ verwiesen wird, die gegen uns schon einmal andeuten können, was man in der nächsten Saison von der Mannschaft erwarten kann.
Der FCM gewinnt, weil…
…Jena eine Mannschaft ist, die mitspielt und nicht ausschließlich mauert, was unserem Spiel natürlich entgegenkommt. Die höhere Qualität des Kaders und der absolute Wille, am Ende dieser Saison ganz oben zu stehen, werden schließlich den Ausschlag für einen weiteren blau-weißen Auswärtssieg geben.
Sonst noch:
Der MDR überträgt die Begegnung live, weshalb die Anstoßzeit auch auf 14:05 Uhr verschoben wurde. Das kann man natürlich doof finden und darüber meckern, dass das Fernsehen auch in der Regionalliga schon die Spieltagsabläufe beeinflusst. Allerdings sollte man dabei auch im Hinterkopf behalten, dass unsere Marketingabteilung jüngst erst zwei neue Premiumsponsoren gewinnen konnte und man in diesem Zusammenhang explizit darauf hinwies, dass gerade auch die TV-Präsenz des Clubs natürlich die Attraktivität für Sponsoren steigert. Und selbstverständlich kann man auch das kritisieren, aber ohne Sponsoren geht es nun mal nicht – schon gar nicht in die dritte Liga, wie wir seit einigen Wochen wissen.
Am Sonntag gilt es also, einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Staffelsieg zu machen. Oder um einmal mehr die Jungs und Mädels vom Block U zu zitieren: „Denn eins bleibt klar – der FCM im Aufstiegsjahr!“
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