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Einsingen für den Landespokal

1. FC Magdeburg – VfB Auerbach, 24. Spieltag, 3-0 (3-0)

Völlig verdient und irgendwie auch völlig entspannt gewinnen die Größten der Welt das Vor-Derby-Heimspiel gegen Auerbach am 24. Spieltag der Regionalliga Nordost. So entspannt, dass sich die Nordtribüne ab etwa der 60. Minute ganz auf das Einsingen für das nun anstehende Derby im Landespokal-Halbfinale am 15.04. konzentrieren konnte – (zunächst) etwas verunglückte und dann aber doch ziemlich geile Wechselgesänge inklusive. Die Mannschaft sorgte zuvor bereits in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse und damit für ausgesprochen gute Stimmung auf den Rängen. Zwickau muss nun erst einmal wieder nachziehen und Halle? Wird vermutlich die Landespokalsaison am kommenden Mittwochabend für beendet erklären können. 

Bevor man sich aber ganz auf die Pre-Derby-Gesangsübungen konzentrieren konnte, wurde am 24. Spieltag natürlich erst einmal noch ein wenig Fußball gespielt. Die Größten der Welt begannen in schon gewohnter Formation mit Schiller, Puttkammer und Bankert im Abwehrzentrum und Hammann (links) und Butzen (rechts) auf den Außenverteidiger-/Flügelpositionen. Dass Jens Härtel lieber Hammann auf die linke Seite schiebt, anstatt René Lange als etatmäßigen Linksverteidiger von Beginn an zu bringen, ist irgendwie schon ein recht deutliches Statement in Langes Richtung. Gleichzeitig kommt diese Variante natürlich auch Nils Butzen zugute, der wiederum auf Hammanns Stamm-Position auf der rechten Seite spielen darf und gegen Auerbach eine ausgesprochen gute Figur abgab. Rätsel gibt auch so ein bisschen die wiederholte Nicht-Berücksichtigung von Christoph Siefkes auf, der erneut nicht mal im Kader stand und auch in der zweiten Mannschaft, die am gleichen Tag, aber ein wenig später spielte, nicht zum Einsatz kam.

Das zentrale Mittelfeld-Duo bildeten gegen Auerbach erneut Sven Reimann, der meiner Meinung nach seine Einsatzchancen, analog zu Butzen, derzeit gut zu nutzen weiß und unser Kapitän Marius Sowislo. Vorne gab es Christian Beck wie gewohnt zentral, der diesmal zwar kein Tor erzielte, dafür aber mit einem tollen Solo den Elfmeter zur 3-0-Vorentscheidung herausholte. Die weiteren Offensivpositionen besetzten Nicolas Hebisch, der mir diesmal (nicht nur aufgrund seines Tores) tatsächlich auch auffiel und Lars Fuchs, der mal wieder richtig Bock hatte und dem ich ein Tor mehr als gegönnt hätte. Leider blieb er in dieser Partie im Abschluss etwas glücklos – wenn er sich aber seine Feuerkraft für unsere Freunde von der Saale am Mittwoch aufgespart hat, soll mir das mehr als recht sein.

Die Messen an diesem 24. Spieltag waren im Prinzip nach 10 Minuten schon gesungen, als zunächst Nico Hammann mit einem abgefälschten Freistoßhammer in der 8. und der eben schon angesprochene Nicolas Hebisch direkt im Anschluss in der 9. Minute für Blau-Weiß einnetzen konnten. Maik Ebersbach im Auerbacher Tor konnte einem da fast schon leidtun, als einer der zwei auffälligsten Gästespieler war er bei beiden Gegentreffern absolut machtlos. Der andere Auerbacher Spieler, der mir immer wieder positiv auffiel, war Korede Aiyegbusi auf der linken Außenbahn. Er hatte nicht nur eine von zwei richtig guten Tormöglichkeiten für die Gäste in der ersten Halbzeit, sondern sorgte auf seiner Seite auch immer wieder für Unruhe und fiel mir neben seiner großen Laufbereitschaft auch durch ziemlich feine Technik auf. Der Vertrag läuft am Saisonende übrigens aus…

Außer einer eher kurzen Phase zwischen der 25. und der 37. Minute, in der der Club einen Gang zurückschaltete und die Auerbacher kommen ließ, war von den Gästen nicht wahnsinnig viel zu sehen und die wenigen Chancen, die sich dann doch auftaten, wurden spätestens von Jan Glinker im Magdeburger Tor zunichte gemacht. Die erste Ecke für Auerbach gab es in der 52. (!) Minute, in der Schlussphase lud Nils Butzen die Sachsen mit einem Riesen-Bock noch einmal zum Tore schiessen ein, allerdings wurde auch diese Chance vergeben bzw. durch unsere Abwehr letztlich geklärt. Es ist also, denke ich, nicht vermessen, von einem absolut verdienten Sieg zu sprechen. Der eigentlich noch mindestens 3 Tore höher hätte ausfallen müssen, wenn Sowislo, Beck und Co. weitere gute Möglichkeiten konsequenter genutzt bzw. ausgespielt hätten. Aber hey – wer will bei einem deutlichen Heimsieg schon groß meckern.

Wie eingangs bereits erwähnt, konzentrierte sich die Nordtribüne, angeführt durch einen gut aufgelegten Capo vom Block U, spätestens in der letzten halben Stunde des Spiels auf die gesanglichen Vorbereitungen für die Begegnung mit Merseburg-Nord im Landespokal-Halbfinale nächste Woche. Und wenn die Mitmachquote am Mittwoch so bleibt und die größeren Lücken, die sich vor allem bei uns im Block 3 gegen Auerbach noch auftaten, geschlossen werden, wird man von den drei Gästefans auf der anderen Stadionseite wohl überhaupt nichts hören.

Großartig auch der eigentlich verunglückte „Chemie-Schweine“-Wechselgesang zwischen Capo und Kurve, der dann letzten Endes aber zu einem Wechselgesang mit dem ganzen Stadion wurde. Warum? Weil es zwischen dem „Cheeeeemie!“ und dem darauf folgenden „Schweeeeine!“ von der Nordtribüne immer eine kurze Pause gab, die die Gegentribüne dazu nutze, einfach selbst mit einzustimmen. Nach einem kurzen Moment der Ratlosigkeit auf dem Vorsängerpodest entschied man sich dann glücklicherweise dafür, den Impuls von der Gegengerade aufzugreifen und so schickte dann eben das ganze Stadion schon mal ein paar lautstarke Grüße in den Süden Sachsen-Anhalts. Doch, das wird ziemlich großartig am 15.04. und ich bin mir sicher, dass auch die Kurve wieder ihren Teil dazu beitragen wird, dass wir im Landespokal weiterhin und nun schon weit bis ins zweite Jahr hinein ungeschlagen bleiben.

Die entsprechende Vorschau auf die Begegnung gibt es dann zu Wochenbeginn – dann werden wir auch wissen, den Meister welcher Staffel wir dann in der Relegation nicht in die dritte Liga aufsteigen lassen. Spannende Zeiten also für die Größten der Welt – aber alles andere ist ja bekanntlich auch nur Fußball.

2 Kommentare

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