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Ein Spiel, zwei Perspektiven: SV Meppen (H)

SV Meppen

„Die Mannschaft konnte zuletzt Selbstvertrauen tanken. Jeder weiß, was sowohl offensiv als auch defensiv zu erledigen ist. Ich denke, dass die Jungs so heiß sind und das Spiel ordentlich annehmen werden“, so Cheftrainer Thomas Hoßmang vor der Partie gegen den SV Meppen. Nun, wenn „das Spiel ordentlich annehmen“ bedeutet, zwar oft den Ball zu haben, aber wenig damit anfangen zu können und wenn das Wissen, was offensiv zu tun ist, nur bis kurz vor den gegnerischen Strafraum reicht, dann ist dem 1. FC Magdeburg wahrlich nichts vorzuwerfen. Das Offensivspiel des Clubs bleibt auch in der 14. Runde die schlechte Karikatur fußballerischer Leistungsfähigkeit, trotzdem reicht es mit viel Glück zu einem Punkt im Kellerduell mit den Emsländern. „Ein Spiel, zwei Perspektiven“ mit dem Rückblick auf die Begegnung:

Meine Erwartungen vor der Partie:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Wie sagte der Trainer so schön vor dem Spiel? „Vergolden“ wollten sie den Sieg in Zwickau. Das bedeutet, dass wir auch gegen den SV Meppen gewinnen wollten. Spielerisch erhoffte ich mir schon ein schöneres und ansehnlicheres Spiel unserer Clubelf. Zudem hoffte ich auf eine Rückkehr von Florian Kath. Doch nachdem es für Zwickau scheinbar auch noch nicht gereicht hat, sah ich auch für Meppen „schwarz“.
Alles in allem erhoffte ich mir eine erwärmende Begegnung an einem Freitagabend. Flutlichtspiel und natürlich auch einen Sieg. Mit weniger will ich mich eigentlich gar nicht mehr zufrieden geben.

Alex (nurderfcm.de):

Die Erwartung war, zuhause bestimmter, selbstbewusster und mutiger aufzutreten als zuletzt und kurz vor Anpfiff hatte ich dann sogar ein richtig gutes Gefühl, dass das tatsächlich etwas werden könnte. Wo das herkam, weiß ich nicht und mit Blick auf die letzten Spiele und die dann folgenden 90 Minuten gegen Meppen kann ich es mir ehrlicherweise auch nicht mehr so richtig erklären. Die Erwartung war außerdem, weiter Punkte zu sammeln. In Ansätzen hat ja wenigstens das funktioniert.

So habe ich das Spiel verfolgt:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Im Eisschrank HKS. Null Grad, gefühlt wie minus zehn. Die Finger waren schon vor Beginn zu Eis gefroren. Der Akku des Laptops blieb trotz aktiver Ladung bei konstant 69 Prozent. Stabil, würde ich sagen. Das Stadion selbst war leider leer und gerade heute hätte man die Fans gebraucht. Das Spiel war echt schwere Kost, was ich auch in den Ansagen von draußen und unter den Spielern spürte. Als wenn die Spielweise auch eingefroren war, haben wir offensiv so gar nichts auf die Reihe bekommen. Am Ende können wir froh sein, dass wir die Jubeltiraden des Gegners nicht hören mussten und Morten Behrens wieder als starken Rückhalt hatten. Den Punkt nehme ich gern mit, wenn dieser auch sehr schmeichelhaft war. Besser geht anders. Wärmer auch.

Alex (nurderfcm.de):

Wieder im heimischen Wohnzimmer auf der Couch, es geht ja im Moment leider nicht anders. Etwa eine Stunde vor Anpfiff wurde der Sohnemann im FCM-Strampler ins Bett gebracht und ich bin ja immer noch davon überzeugt, dass dieses Utensil der entscheidende Glücksbringer für das Spiel war. Im normalen Schlafanzug hätte es wohl eine Niederlage gesetzt … Die ersten 20 Minuten der Partie waren recht ansehnlich, mit zunehmender Spieldauer wurde es dann wirklich wieder zäh. Es ist mir tatsächlich ein Rätsel, wie es sein kann, dass die Mannschaft auch nach einer Pokalbegegnung und 14 Punktspielen immer noch überhaupt keine Ideen und Rezepte hat, wie sie zu Torchancen kommen will. Und wie der Club, weiter gedacht, irgendwann mal in die Position kommen möchte, auf Sieg zu spielen, denn dazu muss das Team ja auch irgendwie mal auf’s Tor schießen. Naja, aber solange alle wissen, was zu tun und die Stimmung nicht leidet, ist ja alles schick.

Die Partie in maximal fünf Worten:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Kalt. Kälter. Eisschrank. Plus Eins.

Alex (nurderfcm.de):

Danke, Meppen, für den Chancenwucher.

Das bleibt in Erinnerung:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Keine Niederlage am Schluss dieses offenen Schlagabtausches. Wieder ein Spiel ohne Florian Kath und die Tatsache, dass wir echt langsam ordentlich zulegen müssen, um in dieser Liga zu bleiben. Es bleibt mir auch wieder ein leeres Stadion in Erinnerung und das Gefühl, dass wir ohne die Fans irgendwie nicht vom Fleck kommen. Zudem kam heute die Entscheidung, dass es bis Saisonende keine Gästefans geben wird. Es war leider zu erwarten, doch meine Hoffnung bleibt, dass es irgendwann endlich mal wieder „normal“ wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und so bleibt mir letzten Endes in Erinnerung, dass wir heute mit einem schlechten Spiel sogar noch einen Punkt gewonnen haben. Den Rest vergessen wir lieber. Schön ist halt anders.

Alex (nurderfcm.de):

Mittelfeldgeschiebe, Mittelfeldgeschiebe und noch mehr Mittelfeldgeschiebe. Wenn wir uns auf eine Sache wirklich verlassen können, dann darauf, dass wenigstens Morten Behrens stets anspielbar ist. Immerhin.

Es ist ja wirklich faszinierend, dass wir mit diesem, naja, „Plan“ tatsächlich Punkte holen; die Frage ist eben nur, wie lange das noch so gehen kann und ob das wirklich der Anspruch ist, den der 1. FC Magdeburg haben sollte. Ich habe da für mich eine Antwort drauf, die Verantwortlichen beim Club offenbar auch, nur dass da die Erwartungshaltungen schon recht deutlich auseinander klaffen. Aber gut, noch sind ja 72 Punkte zu vergeben und vielleicht ist es einfach an der Zeit, die Saison „ordentlich anzunehmen“ und sich damit abzufinden, dass von den noch ausstehenden Zählern wohl nicht alle auf unserem Konto landen werden. Wenigstens haben alle Selbstvertrauen und sind heiß und damit ist doch alles in bester Ordnung.

Das Foto des Spieltags:

SV Meppen

(c) Sportfotos Magdeburg

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