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Ein Spiel, zwei Perspektiven: FSV Zwickau (A)

Luca Schuler im Kopfballduell im Nachholspiel in Zwickau

Zum nun auch formalen und offiziellen Abschluss der Hinrunde kommt der 1. FC Magdeburg in Zwickau trotz bester Chancen in Halbzeit 1 nicht über ein Unentschieden hinaus. Das ist im Endeffekt leistungsgerecht, aber trotzdem irgendwie ärgerlich. Unser Blick auf den Nachholer des 16. Spieltags:

Meine Erwartungen vor der Partie:

Nicole:

Unseren guten Lauf fortführen. Auch gegen unseren Angstgegner Zwickau. Aber ich hatte wirklich nicht so ein gutes Gefühl. Flutlichtspiele in Zwickau, auch ohne Zuschauer, sind keine schönen Spiele. Es sollte eklig werden. Auf dem Hinweg habe ich noch so geschwärmt von unserer Spielweise – dass mich dann aber ein Spiel erwartet, was einen nicht so vom Hocker haut, damit will man nicht rechnen. Mussten wir dann wohl aber.

Alex:

Meine Erwartungen waren auch eher gedämpft. Einerseits, weil unsere tolle Serie nun mal nicht ewig so weitergehen würde und andererseits wegen des Gegners, gegen den wir uns ja traditionell schwer tun, insbesondere auswärts. Im Podcast habe ich Zwickau nach dem Spiel ja auch als „Meuselwitz der 3. Liga“ bezeichnet, was sich einmal mehr bewahrheitet hatte …

So habe ich das Spiel verfolgt:

Nicole:

Hinter der Kamera im Stadion von Zwickau. Ohne Zuschauer fand ich es auch dieses Mal sehr angenehm. Man hörte die Spieler, man hörte bei den Werbebanden, wie die Rollen arbeiteten. Man hörte die Trainer, dieses Spiel nahm ich so ganz anders wahr. Ich kann das gar nicht beschreiben, aber es war so unaufgeregt. Die erste Halbzeit war auch noch in dem Rahmen, wie ich es erhoffte. Doch in der zweiten Halbzeit kamen wir kaum noch in die gegnerische Hälfte. Es waren kaum Chancen und das brachte auch dementsprechend kaum Bilder. Die Unzufriedenheit wuchs auch auf dem Rasen und ich ertappte mich, dass ich nur noch vor mich hin fluchte.

Das Unentschieden war vom Spielablauf her folgerichtig. Dass auch noch wir selbst das Tor schießen und Korbinian Burger danach untröstlich den Rasen verließ, passte zu diesen 90 Minuten. Aber egal. Kopf hoch. Wir haben einen Punkt mitgenommen und ich werde mir dieses Spiel auch nochmal genau anschauen. Aus einer anderen Perspektive, damit ich verstehe, was da gelaufen oder besser nicht gelaufen ist. Sonntag geht es wieder von vorne los.

Alex:

Spiele um 19 Uhr unter der Woche sind für mich mit zwei sehr kleinen Kindern inzwischen wirklich der Endgegner. Die Partie lief zwar auf dem Tablett, meine volle Aufmerksamkeit konnte ich dem Geschehen aber leider – zumindest im ersten Durchgang – nicht immer widmen. Normalerweise ist die Zeit zwischen 19 Uhr, wenn der Erstgeborene ins Bett geht, und der eigenen Schlafenszeit so das einzige Zeitfenster an einem Wochentag, an dem in Ruhe noch ein paar Kleinigkeiten erledigt werden können, also war ich mit ebensolchen auch beschäftigt und bereitete mich außerdem gedanklich auf den Podcast vor.

Nicht entgangen sind mir natürlich das schicke Tor von Luca Schuler und die weiteren Gelegenheiten, gegen eine Zwickauer Mannschaft, die wir in den ersten 30 Minuten komplett im Griff hatten, den Sack frühzeitig zuzumachen. Dass die Hausherren hinten raus stärker wurden und auch zu Abschlüssen kamen, hat mich eigentlich nicht beunruhigt, zu beeindruckt war ich offenbar vom Auftreten des Clubs in der Anfangsphase (und, wie gesagt, auch nicht zu 100% aufmerksam dabei).

Im zweiten Durchgang war das dann ein ganz anderes Spiel; Thomas hat mir das im Podcast auch ganz gut erklären bzw. begründen können. Schon interessant, dass wir spielerisch kaum noch ein Bein auf den Boden bekamen – das 1:1 war dann folgerichtig, das Ergebnis am Ende meines Erachtens auch leistungsgerecht. Und eben ärgerlich, weil die Partie so nicht hätte verlaufen müssen. Nun denn.

Der auffälligste Spieler:

Nicole:

Obwohl das Spiel nicht so berauschend war, war der auffälligste Spieler für mich Luca Schuler. Er hatte die Chancen für uns, machte das Tor. Aber auf der anderen Seite wurden viele Freistöße gegen ihn gepfiffen, weil der Gegner schnell brüllend zu Boden fiel. Er ist halt groß, der Gegner einen Kopf kleiner. Schon in der Jugend ertönt da eh öfter der Pfiff für den „Kleineren“. Er konnte es auch nicht fassen. Ansonsten spielten fast alle unter ihren Erwartungen.

Alex:

Für mich war der auffälligste Spieler heute Dominik Reimann, der einige Male natürlich auch das Glück hatte, dass die Zwickauer Abschlüsse immer genau auf den Mann kamen. Trotzdem hielt er seinen Kasten so lange sauber, wie es eben ging und, naja, wenn der Keeper für mich der auffälligste Akteur auf dem Platz war, lässt das, glaube ich, auch gut darauf schließen, dass sich von den sonstigen Spielern eben keiner besonders hervorgetan hat.

Die Partie in maximal fünf Worten:

Nicole:

Ein Unentschieden ist nicht verloren.

Alex:

Leistungsgerechtes Unentschieden. Passt schon so.

Das bleibt in Erinnerung:

Nicole:

Flutlicht in Zwickau. Keine Fans. Ein leeres Stadion. Ein Unentschieden. Und die Erkenntnis, dass es uns immer wieder schwer gegen die Westsachsen fällt, ein ordentliches Spiel abzuliefern.

Alex:

Das Ziehen im Bauch beim Anblick des leeren Gästeblocks. Hach, da kamen schon ein paar ganz coole Erinnerungen hoch, was zumindest das Geschehen in der Kurve betrifft. Ansonsten bleibt wenig hängen, um ehrlich zu sein. Das mag aber auch daran liegen, dass das Spiel eben, wie oben beschrieben, einfach eins war, das ich mir und wir uns zuhause irgendwie noch in den normalen Unter-der-Woche-Abendablauf quetschen mussten. Dafür ist die Vorfreude auf Sonntag und den Mannheim-Kick nun umso größer. Das wird noch mal richtig zelebriert – so gut das auf der Couch eben geht. Sport frei!

Das Foto des Spieltags:

Luca Schuler im Kopfballduell im Nachholspiel in Zwickau

(c) Nicole Otremba

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