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Ein Spiel, zwei Perspektiven: 1. FC Kaiserslautern (H)

1. FC Kaiserslautern

Der FCM kommt unter Christian Titz so langsam ins Laufen und holt gegen den 1. FC Kaiserslautern drei enorm wichtige Zähler im Abstiegskampf. Zehn Punkte sind es jetzt aus den letzten vier Spielen und sollte die Mannschaft in den noch zu absolvierenden Partien zumindest in der Nähe dieser Quote bleiben, dürfte es mit einer weiteren Saison Profifußball in Magdeburg doch eigentlich ganz gut aussehen. Schauen wir mal. An dieser Stelle zunächst erst einmal unser Blick auf die Begegnung mit den „Roten Teufeln“ am 29. Spieltag:

Meine Erwartungen vor der Partie:

Nicole:

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mir gar keine Gedanken machen konnte. Ich durfte an diesem Spieltag noch arbeitstechnisch ran und war dann ohne Pause sofort in der Aufstellung und kurz darauf im Stadion. Ich schwebte noch von dem super Spiel gegen Bayern II und hatte irgendwie Respekt vor unserem Rasen. Von Erholung kann nach zwei Wochen ja keine Rede sein, es sei denn, es ist Zauberrasen.

Ich ging also ohne Gedanken in die Partie und es packte mich urplötzlich beim Anblick der Gegengeraden. „Einfach nur 3 Punkte“ stand dort und hinter dem Tor waren Banner ausgelegt. Zwischen den einzelnen Liedern wurden immer wieder Fangesänge eingespielt. Die Gänsehaut überkam mich und dann war ich auch in der Realität angekommen. Wir brauchten einfach diese drei Punkte. Egal, wie.

Alex:

Meine Erwartungen entsprachen in etwa dem, was viele fleißige Hände auf die von Nicole schon angesprochene Gegengerade gezaubert hatten: „Einfach nur 3 Punkte“. Dass ein Sieg gegen Kaiserslautern nicht automatisch den Klassenerhalt bringen würde, war mir natürlich klar. Trotzdem konnte die Mannschaft in dieser Partie einen kleinen, großen Schritt in ebenjene Richtung machen. Dementsprechend angespannt war ich auch, verdutzt zudem, als ich die Aufstellung mit fünf nominellen zentralen Mittelfeldspielern sah und dennoch hoffnungsvoll, dass wir den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend bestätigen und auch gegen die Pfälzer bestehen können. Und auch wenn’s vielleicht nervt, möchte ich noch nicht müde werden, es zu betonen: Noch im Januar hätte ich derart aufgeregt-positive Gefühle vor einem Spiel in dieser Saison nicht mehr für möglich gehalten.

So habe ich das Spiel verfolgt:

Nicole:

Im Wohnzimmer des 1. FC Magdeburg. Im Stadion und an den Tasten. Draußen vor dem Stadiontor waren einige Fans zur Unterstützung gekommen. Mit Anpfiff begann auch meine Nervosität. Ein schönes Spiel konnten wir heute nicht erwarten. Es war mehr Kampf und beide Teams starteten mit offenem Visier. Die Partie wurde im Verlauf des Spiels auch immer hektischer, das Schiedsrichtergespann konnte dies auch nicht unterbinden. Die Gäste aus Kaiserslautern sammelten zwar frühzeitig gelbe Karten, aber irgendwie war das Spiel völlig zerfahren.

Mit dem Unentschieden zur Halbzeit war ich wirklich zufrieden, so komisch es klingen mag. Nach der Pause sind wir dann griffiger zu Werke gegangen, aber mit dem Abschluss haperte es dann doch. Mehrmals hätten unsere Jungs, egal ob Baris Atik oder andere Spieler, einfach mal abziehen sollen. Doch dann wurde noch ein Haken mehr geschlagen und prompt war der Ball weg. Mit dem Tor von Atik schrieen dann alle nur ihren Frust hinaus und der Jubel war groß. Doch es war genug Zeit auf der Uhr. Leider.

Die Emotionen schaukelten sich immer höher und höher. Auf dem Platz ging es weiterhin heiß her, die wenigen Leute auf der Tribüne taten es den Akteuren auf dem Rasen nach. Sören Bertram hatte die Chance, mit seinem super Freistoß noch zu erhöhen, doch Avdo Spahic klärte den Schuss per Faust. Am Ende hätte Daniel Steininger die Felsbrocken stürzen lassen können, aber was hat er getan? Er hat den Ball nicht ins leere Tor geschossen. Da blieb dann die letzten Minuten wieder mein Herz stehen. Aber, Ende gut, alles gut und drei Punkte auf der Habenseite.

Alex:

Glücklicherweise konnten wir aus diesem Spiel wieder ein kleines, virtuelles Fanclub-Treffen machen und die Partie in einem gemeinsamen Skype-Call verfolgen. Und das war auch gut so; es ist halt deutlich angenehmer, gerade auch enge Partien nicht allein schauen zu müssen. So blieb mir diesmal das Malträtieren eines Sofakissens erspart, dafür wusste ich immer schon 30 Sekunden vorher, ob ich mich gleich würde ärgern müssen oder eine gute Aktion zu sehen bekäme, was mal wieder der Latenz in der Übertragung an meinem Ende der Skype-Runde geschuldet war. Auf den Jubel zum Tor von Atik konnte ich mich also gut vorbereiten und irgendwie weißt Du, dass Du schon ganz okaye Kumpels hast, wenn die dann einfach noch mal mit Dir mitjubeln, als sei der Treffer bei ihnen gerade erst gefallen <3.

Insgesamt war das schon ein ordentliches Abstiegskampf-Spiel mit knackigen Zweikämpfen, mächtig Dampf auf dem Kessel und einem Gästeteam, das es zumindest in Durchgang Eins ein Stück besser machte als die Hausherren. Fand‘ ich jedenfalls. Nach dem Führungstreffer war ich einigermaßen beeindruckt, wie verhältnismäßig souverän der Club es dann herunterspielte, wenngleich allein schon der Spielstand dafür sorgte, dass die Nervosität minütlich zunahm. Irgendwann hörte ich dann über’s Netz aus einem Magdeburger Fernseher den Schlusspfiff und war wahnsinnig erleichtert. Das Ding war richtig wichtig und bitte, bitte, lieber Fußballgott, lass‘ das jetzt einfach so weitergehen. Vielen Dank.

Die Partie in maximal fünf Worten:

Nicole:

Ganz, ganz wichtiger Sieg!

Alex:

Wer solche Spiele zieht …

Das bleibt in Erinnerung:

Nicole:

Ein gewonnenes Heimspiel. Endlich mal wieder. Und ein Spiel, was wir öfter am Ende noch aus der Hand gegeben hätten. Aber heute hatten wir das Glück auf unserer Seite und haben durch eine gute Mannschaftsleistung den Sieg eingefahren.

Alex:

Es tut mir leid und ich bin mir ziemlich sicher, dass er es wahrscheinlich ohnehin schon von allen Seiten auf’s Brot geschmiert bekommt, aber: Die Aktion von Daniel Steininger am Ende, als das Tor leer ist, er mit dem Ball marschiert und ihn doch eigentlich nur zur Entscheidung in den Kasten schießen muss … meine Güte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der 1. FC Kaiserslautern danach noch den Ausgleich erzielt hätte …

Aber hey, „Fahrradkette“ und so, passiert ist glücklicherweise nix und so blieb es unter dem Strich beim überhaupt nicht unverdienten Heimsieg. Mal schauen, was die nun anstehende Länderspielpause mit der gerade ganz guten Form macht. Hoffen wir einfach, dass Christian Titz und sein Team die über die spielfreien Tage konserviert bekommen und wir dann auch dem Aufstiegsaspiranten aus Ingolstadt ordentlich was entgegensetzen können. Es bleibt spannend, Clubfans, und wie hier an andere Stelle schon einmal geschrieben: Noch ist Magdeburg nicht verloren!

Das Foto des Spieltags:

1. FC Kaiserslautern

(c) Norman Scholz

 

2 Kommentare

  1. Pingback: Ein Spiel, zwei Perspektiven: FC Ingolstadt (H) - nurderfcm.de

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