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Ein Spiel, zwei Perspektiven: 1. FC Kaiserslautern (A)

Fritz-Walter-Stadion

Die Partie des 18. gegen den 19. am 10. Spieltag hielt leider, was die Tabellenpositionen befürchten ließen – was war das für ein Grottenkick im Fritz-Walter-Stadion zu Kaiserslautern! Dank eines Glückstreffers von Andreas Müller und trotz einiger guter Szenen des Gegners nahm der 1. FC Magdeburg immerhin noch einen Punkt mit, zeigte unter dem Strich aber erneut eine schwache Leistung. „Ein Spiel, zwei Perspektiven“ mit dem Rückblick auf die Punkteteilung gegen den FCK:

Meine Erwartungen vor der Partie:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Meine Erwartungen waren niedrig, aber in die Richtung gehend, dass ich den Veränderungsprozess auch weiter auf dem Rasen sehe. Den Offensivdrang, und ich wollte auch Tore sehen. Da wir aber in der Vergangenheit so gebeutelt waren und immer wieder nach einem Sieg enttäuscht wurden, hielt ich mich auch hier zurück. Ein zweiter Sieg in Folge? Es wäre wünschenswert gewesen, aber die Angst zu verlieren war viel größer.

Alex (nurderfcm.de):

Ich war tatsächlich neugierig, ob denn in irgendeiner Form erkennbar sein würde, dass der 1. FC Magdeburg seit einer guten Woche einen neuen sportlichen Leiter hat. Bei Lichte betrachtet, ist das natürlich Quatsch (wie soll Otmar Schork innerhalb von nur wenigen Tagen schon entscheidend Einfluss nehmen auf das Auftreten der Mannschaft?), zeigt aber auch ganz gut, wie sehr ich inzwischen nach Veränderungen lechze. Oder besser: Nach Verbesserungen. Nach irgendwelchen zarten Impulsen, die so etwas wie erfolgreichen Fußball zumindest in Ansätzen andeuten. Irgendwas, was mich aus der Ohnmacht und der Lethargie befreit, die sich seit Saisonbeginn dick und fett breitmacht, während ich meinem Verein weitgehend machtlos beim Absturz zusehe.

So habe ich das Spiel verfolgt:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Als Fotografin und eine der Wenigen, die ins ehrwürdige Fritz-Walter-Stadion durften. Ich nahm hinter der Kamera Platz und hoffte auf schöne Bilder von einem schönen Spiel. Die Ränge waren verwaist und das war eigentlich das schlimmste. Keine Stimmung und keine 5.000 Magdeburger Fans, die im letzten Aufeinandertreffen hier einen bombastischen Support hingelegt hatten. Doch irgendwie hatte ich diese Stimmung im Ohr.

Alex (nurderfcm.de):

In einer Videokonferenz mit Teilen des Fanclubs Mittelhessen. Wir wollten einfach mal ausprobieren, ob das funktioniert, wenn jeder das Spiel auf dem eigenen Fernseher laufen hat und wir parallel miteinander drüber quatschen. Und was soll ich sagen? Es war sehr, sehr schön, wenngleich so eine Aktion den gemeinsamen Stadionbesuch natürlich bei weitem nicht ersetzen kann. Witzig war auch, dass ich über die gesamte Spieldauer mit der Übertragung ca. 30 bis 40 Sekunden hinter den Jungs lag. Ich sah sie also immer erst verzweifeln und/oder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, konnte mich vorbereiten und „genoss“ die entsprechenden Szenen dann zeitversetzt. Naja, und dass wir uns phasenweise eher über Videospiele, das Leben an sich und sonstige Ereignisse unterhielten, sagt sicher auch eine Menge darüber aus, wie das Spiel so war.

Die Partie in maximal fünf Worten:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Lieber einen Punkt als keinen.

Alex (nurderfcm.de):

Andi Müller, Flankengott.

Das bleibt in Erinnerung:

Nicole (Sportfotos Magdeburg):

Leere Ränge. Ein langweiliges Spiel für die TV-Zuschauer, doch im Stadion bekommt man mehr mit und von daher hat mein Herz dennoch irrsinnig gerast. Wenigstens war die Heimfahrt nicht allzu niedergeschlagen. Nächste Woche, nächstes Spiel. Ingolstadt, wir kommen.

Alex (nurderfcm.de):

Die Erkenntnis, wie unfassbar gering die Erwartungen inzwischen sind und mit wie wenig wir mittlerweile zufrieden zu sein scheinen. Ich meine, klar können wir uns jetzt z.B. darüber freuen oder es als Fortschritt sehen, dass die Mannschaft nach dem Gegentor nicht gleich wieder auseinander gefallen ist, aber: Was heißt es eigentlich, wenn das jetzt schon die Strohhalme sind, nach denen wir suchen und greifen? Sollte das (weitgehend problemlose) Wegstecken eines Rückstandes nicht eigentlich eher die Norm als die Regel und damit nichts Besonderes sein? Ähnlich verhält es sich mit der Punkteausbeute aus den letzten beiden Partien. „Vier Punkte aus zwei Spielen“ klingt toll und mit diesem Schnitt könnte das klappen mit dem Klassenerhalt, nur kann doch niemand ernsthaft glauben, dass wir den mit so einem Auftritt wie in Kaiserslautern bis zum Saisonende werden halten können. Irgendwie wirkt das weiterhin alles ziemlich konzept-, plan- und hilflos, was aber natürlich den einen Punkt nicht weniger wertvoll macht. Die Sorgenfalten aber bleiben – und die kommenden Aufgaben werden mit Sicherheit nicht einfacher.

Das Foto des Spieltags:

Fritz-Walter-Stadion

(c) Sportfotos Magdeburg

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