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Die Stadien der Anderen, Teil 5

Holstein-Stadion, Kiel

Das sechste Auswärtsspiel, davon das fünfte an einem Freitagabend, führte die Größten der Welt am 12. Drittliga-Spieltag 2015/2016 nach Kiel, wo man sich nach einer intensiven Partie mit einem 0-0 zufrieden geben musste. Ein wieder einmal sehr ordentlicher Mob blau-weißer Auswärtsfahrer gab sich die knapp 380 Kilometer von der Elbestadt in die durchaus beschauliche Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins; an der damit gut gefüllten Gästekurve sollte es am Ende nicht liegen, dass man zwar einen weiteren Punkt gegen den Abstieg sammeln, auswärts aber erneut nicht dreifach punkten konnte.

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Besucht am:

02.10.2015

Anreise:

Dank der zur Verfügung gestellten Shuttle-Busse ab und zum Kieler Hauptbahnhof gestaltete sich die Anreise zum Stadion und zurück für die bahnreisende Fraktion äußerst komfortabel – wenn man auf dem Hinweg nicht gerade auf einem ewig gesperrten Streckenabschnitt unterwegs war und daher (wie in meinem Fall) auf die Fahrkünste eines großartigen Kieler Taxifahrers vertrauen musste. Bonus auf der Rücktour zum Bahnhof: Wenn man nicht (mehr) unbedingt als FCM-Fan zu erkennen war, konnte man sich ohne viel Polizei-Bohei nach der Ankunft unters Volk mischen, weil der Bus einen an einer ganz regulären Linien-Haltestelle wieder ausspuckte.

Wer indes mit dem Auto anreiste, wurde von der Staatsmacht auf einen Zentralparkplatz gebeten, von dem aus ebenfalls Shuttlebusse zum Stadion und dementsprechend dann auch wieder zum Parkplatz fuhren.

Infrastruktur:

Dass der einzige Versorgungsstand im Kieler Gästeblock einen derart großen Ansturm wie an jenem 12. Spieltag nicht gewohnt ist, konnte man gut an den totgebratenen Würsten und dem leicht überforderten Verkaufspersonal erkennen. Ist aber eben auch schwierig, wenn in der Halbzeitpause völlig überraschend mehrere hundert hungrige Mäuler am einzigen Versorgungscontainer gern einen kleinen Stadionsnack zu sich nehmen würden und für jeden einzelnen Kunden das zur Wurst gehörige Brötchen erst individuell aufgeschnitten werden muss. Aber hey.

Zu trinken gab es alkoholfreies Wahrsteiner im 0,4l-Becher für 3,50 (!) EUR, Alkoholfreies für 3 EUR (ebenfalls 0,4l), Mineralwasser für 2,50 EUR und Kaffee für 2 EUR – diesen allerdings in 0,2.

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Spaßfaktor:

Der Gästeblock in Kiel liegt in der Ostkurve (Block O), die die Bezeichnung “Kurve” tatsächlich noch verdient hat, den Gästeanhang dafür aber auch – verglichen mit allen anderen Blöcken – am weitesten weg vom Spielgeschehen platziert. Der Fanblock der Gastgeber befindet sich genau gegenüber und damit folgerichtig weitestmöglich entfernt. Trotzdem (oder gerade deswegen?) hat man einen ganz guten Blick auf das Geschehen im Block I, wenngleich es aufgrund der verhältnismäßig kleinen Heimszene letztlich gar nicht so übermäßig viel zu sehen gab.

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Das Ticket kostet:

13,00 EUR (Stehplatz), 11 EUR (ermäßigt)

Das Besondere am Holstein-Stadion:

Das Holstein-Stadion ist alt. Richtig alt. Eröffnet wurde es 1911, nach etlichen Renovierungen bietet es inzwischen Platz für 10.200 Zuschauer. Ebenfalls seit 1911 trägt der Kieler SV Holstein seine Heimspiele dort aus, was das Stadion laut Wikipedia zu einem der traditionsreichsten und ältesten im deutschen Fußball macht. Die bisher höchste Zuschauerzahl erreichte man am 23. März 1951, als 30.000 Menschen die Partie gegen den Hamburger SV in der damaligen Oberliga Nord sehen wollten. 

Adresse:

Westring 501
24106 Kiel

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