Ich hatte es ja im abschließenden Beitrag zur vergangenen Saison schon angedeutet: In den letzten Wochen hat mich neben all der Euphorie und Vorfreude auf die neue Spielzeit vor allem die Frage beschäftigt, wie es jetzt, in der 3. Liga, mit Nur der FCM! als Blogprojekt eigentlich weitergehen soll. Müsste ich Bilanz ziehen (und das tut man ja gemeinhin, wenn man sich über die Zukunft Gedanken macht) würde ich sagen, dass diese bis hierher ausgesprochen positiv ausfällt: Der Kreis regelmäßiger LeserInnen hat sich kontinuierlich erhöht, auch in den sozialen Netzwerken wurde dem Blog dafür, dass er bis einschließlich der letzten Saison ‚nur’ einen Viertligisten begleitet hat, ein gutes Maß an Aufmerksamkeit zuteil. Nicht zuletzt ist auch ein kleines bisschen diese Seite hier mit dafür verantwortlich, dass ich über meinen Verein ein Buch schreiben durfte.
Natürlich hilft es in diesem Zusammenhang, dass der 1. FC Magdeburg so erfolgreich spielte wie schon lange nicht mehr und als Beleg der bisherigen, soliden Arbeit am Ende der letzten Saison endlich den lang ersehnten Sprung in den Profifußball schaffte. Trotzdem bilde ich mir ein, dass zumindest ein Teil des verhältnismäßig großen Erfolges dieses kleinen Projektes hier durchaus auch mit der Qualität der regelmäßig veröffentlichten Texte (seien es Spiel- und Reiseberichte, Meinungen, Kommentare oder die Vorschau auf die jeweils nächste Begegnung) zu tun hat. Wenigstens hoffe ich das.
Qualität aber, oder zumindest der feste Vorsatz, mit jedem Beitrag seinem eigenen Anspruch einigermaßen gerecht zu werden, kostet vor allem eins: Zeit. Und die zu finden war und ist eigentlich die größte Herausforderung, wenn man so einen Blog wirklich ernsthaft betreiben will. Da sind zum einen berufliche Verpflichtungen, die natürlich und berechtigterweise Aufmerksamkeit verlangen, zum anderen aber auch Herzensprojekte wie 120minuten oder eben die „111 Gründe, den 1. FC Magdeburg zu lieben“. Schließlich noch die Familie, mit der man ab und an auch mal ohne Laptop im Anschlag und wirren Textideen im Kopf wertvolle Zeit verbringen will.
Mit dem Aufstieg des Clubs in den Profifußball hatte ich deshalb so ein bisschen das Gefühl, dass ich mich bzw. der Blog sich in gewisser Weise am Scheideweg befinde(t): Den Aufwand zurückfahren und vielleicht nur noch ab und zu mal einen Text bringen? Den Status Quo bewahren und weiterhin bei der Spieltagsvorschau, (soweit möglich) dem Besuch aller Heimspiele nebst entsprechendem Bericht und hier und da mal einem Kommentar bleiben? Oder das Angebot weiter ausbauen und versuchen, mit dem Aufstieg des Clubs auch den Blog auf professionellere Beine zu stellen?
Nun, nach längerem Abwägen und vielen Gesprächen habe ich mich für die letztgenannte Alternative entschieden. 2015/2016 wird es demnach, so ist jedenfalls der Plan, nicht nur zu den allermeisten Heimspielen, sondern auch dem überwiegenden Teil der Auswärtspartien gehen. Schließlich warten nicht nur neue oder lange nicht bespielte Arenen und interessante Kurven auf uns, sondern ziemlich sicher auch eine ganze Reihe spannender Geschichten, die irgendwann erzählt werden wollen. Und möglicherweise ist ein solcher Blog ja genau der geeignete Ort, das zu tun.
Bei der ganzen Sache gibt es allerdings auch ein „aber“: Der erhöhte Aufwand lässt sich letzten Endes nur sinnvoll rechtfertigen, wenn er auf der anderen Seite auch zu einem steigenden Ertrag führt. Und der bemisst sich in unserer Zeit nun mal vor allem in Geld. Geld, das die Fahrten zu den Spielen finanziert. Und die Tickets für die Auswärtspartien. Vielleicht auch mal ein Stadionmenü mit Kaltgetränk und Bratwurst. Und außerdem die Kosten für die Domain und den Serverplatz.
Das bedeutet: Damit Nur der FCM! weiter wachsen kann, ist der Blog auf Eure Unterstützung angewiesen. Welche Möglichkeiten es gibt, habe ich hier ein wenig näher ausgeführt; sicher werde ich im Saisonverlauf auch noch das eine oder andere Mal auf die Unterstützerseite hinweisen. Jedwede Zuwendungen dienen ausschließlich dazu, den Blog im besten Fall kostendeckend zu betreiben. Sollte am Ende der Saison tatsächlich etwas übrig bleiben, geht dieser Betrag als Spende an unseren Nachwuchs. Und weil Transparenz ja bekanntlich schützt, wird es in der Winterpause eine erste Bilanz geben.
Ob das so Sinn macht, wo das alles hinführt und inwiefern ich alle Ideen so umsetzen kann, wie ich mir das vorstelle? Keine Ahnung. Ich freue mich aber sehr darauf, es herauszufinden. In diesem Sinne:
Keine halben Sachen – Nur der FCM!
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