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Gastbeitrag: Der btsvblog über Julius Düker

Julius Düker

Mit Julius Düker wechselte jüngst ein Stürmer aus Braunschweig nach Magdeburg, der bereits über Zweitliga-Erfahrung verfügt und nicht zuletzt auch geholt wurde, um Christian Beck Konkurrenz zu machen. Ich bat den großartigen btsvblog um eine Einschätzung in ein wenig mehr als 140 Zeichen und danke herzlich für die folgenden Zeilen!

Julius Düker, gebürtiger Braunschweiger, wechselte im Sommer 2013 von der B-Jugend des BSC Acosta zur A-Jugend der Braunschweiger Eintracht. Zuvor spielte er auch schon in der Jugend des VfL Wolfsburg, ohne sich allerdings dort groß in den Vordergrund zu spielen. In seiner ersten Saison beim BTSV verhalf er den U19-Junioren zum Aufstieg in die Bundesliga.

Die Saison 2014/15 begann Julius Düker in der U19-Bundesliga-Mannschaft sogar als Kapitän und krönte den überragenden Saisonstart der Nachwuchslöwen (als Aufsteiger wurden die ersten vier Spiele gewonnen) mit sehr guten Leistungen. So wurde Julius nach nur vier Spielen, in denen er zwei Tore und zwei Vorlagen sammelte, schon in der U23 eingesetzt und konnte beim 3:0-Sieg gegen FT Braunschweig sogar auch seinen ersten Treffer erzielen. Durch weitere Kurzeinsätze in der U23 und überzeugende Leistungen bei den A-Junioren wurde er am 9. Spieltag im Heimspiel gegen den SV Sandhausen sogar bei den Profis in der 2. Bundesliga eingewechselt. Allerdings war er erst in der Rückrunde wieder öfter im Kader, unterschrieb aber trotzdem seinen ersten Profivertrag und war fest für den Profikader eingeplant.

Dort kam er in der letzten Saison allerdings nur zu 8 Einsätzen bei insgesamt 129 Minuten Spielminuten. Ein Fakt, der sehr gut zeigt, dass seine Entwicklung etwas ins Stocken geraten ist, über die Gründe kann nur spekuliert werden, denn trotz Problemen im Sturm (nur drei Stürmer-Tore in der 2. Bundesliga) kam er so gut wie nie zum Einsatz. So hatte er seine meisten Einsatzzeiten bei der U23, wo er immerhin drei Tore und vier Vorlagen in 18 Einsätzen in der Regionalliga Nord sammeln konnte. Der Sprung zur 2. Bundesliga schien doch etwas zu hoch für ihn zu sein. Auch wurde sein Platz immer mehr vom erst 18-jährigen Phillip Tietz eingenommen, der sich in der vergangenen Saison ins Rampenlicht gespielt hat und auch in der nächsten Saison eine größere Rolle spielen wird.

Daher macht nun sein Wechsel in die dritte Liga zu einem ambitionierten Verein, bei dem er sich in einem ruhigen Umfeld entwickeln kann, durchaus Sinn, da er in Braunschweig wohl trotz Vertrags kaum noch zum Zug gekommen wäre. Für die Regionalliga wohl zu gut, aber für die zweite Liga noch zu „grün“ hinter den Ohren. Der FCM bekommt einen jungen und hungrigen Stürmer, der sein Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft hat. Auch kadertechnisch ist es eine Verpflichtung, die aus der Ferne absolut Sinn macht, denn so bekommt der in der letzten Saison noch mehr oder weniger alternativlose Christian Beck jemanden, der um den Platz im Sturm kämpfen wird, aber sich trotzdem in das Mannschaftsgefüge integrieren wird.

Vom Spielertyp ist er zwar ein reiner Mittelstürmer, der sich aber durchaus auch mal gerne fallen lässt, um die Bälle festzumachen, um sie dann weiter zu verteilen. Durch seine 1,88 cm verfügt er auch über eine ordentliche Körpergröße, die er gegen die beinharten Verteidiger in der dritten Liga auch brauchen wird. Er verfügt über eine gute Schnelligkeit, die aber sicher auch noch ausbaufähig ist. In Braunschweig wurde er bei den Profis meist als zweite Spitze eingewechselt, während er in der U23 aber durchaus auch des Öfteren als alleinige Spitze aufgeboten wurde.

Man wird nun abwarten müssen, wie er sich in Magdeburg entwickeln wird, aber es war aus meiner Sicht der richtige Schritt, es eine Etage tiefer zu versuchen. Ein Indiz dafür, dass der BTSV ihn auch noch nicht ganz abgeschrieben hat, ist die verankerte Rückkaufoption. Fans und die sportlichen Verantwortlichen werden in der nächsten Saison auf jeden Fall ein zusätzliches Auge in Richtung Magdeburg werfen und sehen, wie er sich beim FCM und in der dritten Liga zurechtfinden wird. Letztendlich könnte es aber für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation werden.

Beitragsbild: „BTSV 1895“ (geändert) von Matthew Wilkinson, Lizenz: CC BY 2.0

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