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Spieltagsvorschau: VFC Plauen (H)

Regionalliga Nordost, 19. Spieltag, 08.03.2015

Am Frauentag 2015 steigt unser vielleicht eigentümlichstes Spiel der Saison – zur 19. Runde ist der VFC Plauen zu Gast im Heinz-Krügel-Stadion. Nachdem es ja zunächst danach aussah, dass wir gegen die insolventen Vogtländer lediglich ein Pflichtfreundschaftsspiel bestreiten werden, handelt es sich (im Moment) doch wieder um ein ganz normales Punktspiel. Inwiefern die Begegnung aber tatsächlich als sportlicher Wettstreit von zwei gleichermaßen konkurrenzfähigen Mannschaften durchgehen kann, bleibt mehr als fraglich. Schließlich spielt Plauen derzeit – verständlicherweise – mit einer besseren B-Elf und hat mit dem Team, gegen das wir in der Hinrunde 2 Punkte haben liegen lassen, überhaupt nichts mehr zu tun. Der FCM nutzt derweil den Frauentag für eine nette Aktion und lädt SchülerInnen, StudentInnen und Frauen zum kostenlosen Fußballgucken ein. Schöne Sache, die mit Sicherheit zu einer weiteren starken Kulisse beitragen wird. 

Beim VFC Plauen denke ich an…

…den NOFV, traurigerweise. Unserem performanten Nordostdeutschen Fußballverband ist es nämlich zu verdanken, dass der Club, der mit seiner Insolvenz sicher mehr als genug zu tun hat, nun auch noch zum Spielball bzw. zum Objekt juristischer Auseinandersetzungen wird. Man verstehe mich nicht falsch: Die Insolvenz hat der Verein zunächst erst einmal ganz allein zu verantworten, nur führt jetzt das äußerst fragwürdige Handeln des Verbandes in Kombination mit einem recht aggressiv bzw. offensiv zu Werke gehenden Insolvenzverwalter des VFC dazu, dass sich auf dem Rücken der Vogtländer potentiell eine ganze Liga auf wochen- und monatelange juristische Auseinandersetzungen einstellen muss, die sich, wenn es ganz dumm läuft, wie ein nicht enden wollendes Dominospiel fortsetzen könnten. So entsteht insgesamt eine ganz miese Stimmung, die irgendwo auch immer auf den VFC zurückfällt und die im Zweifelsfall und in letzter Instanz die Spieler auf dem Rasen werden aushalten müssen. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es den einen oder anderen bierseligen Experten gibt, der die unsägliche Situation rund um die Vogtländer für undifferenzierte Pöbeleien gegen seine Akteure zum Anlass nimmt.

Spieler vom VFC Plauen, die mir spontan einfallen, sind…

…Kai Zimmermann und Falk Schindler, die beide schon ewig beim VFC Plauen spielen und dem Club offenbar auch in der Insolvenz die Treue halten. Ansonsten weist transfermarkt.de gleich 10 Winterneuzugänge aus, während etliche Leistungsträger der Hinrunde inzwischen bei anderen Vereinen unter Vertrag sind. Ältester Neuzugang ist Patrik Klimo mit 24 Jahren, der jüngste Johann Martynets mit gerade mal 17. Ich bin ehrlich gespannt, wie sich die Mannschaft im Spiel gegen uns präsentieren wird. So blöd es klingt, aber so eine Insolvenz kann ja für den einen oder anderen jungen Kicker auch eine ganz gute Gelegenheit sein, sich unverhofft früh auf Regionalliganiveau präsentieren zu können…

Die Plauener Fanszene…

…besteht in meiner Erinnerung an eine Auswärtsfahrt ins Vogtland 2013  im Wesentlichen aus dem Stadionsprecher, der schon auch mal hysterisch eskaliert. Ansonsten sind die Plauener in der Vergangenheit eher nicht durch einen übermäßig großen und schon gar keinen lautstarken Auswärtsmob aufgefallen. Allerdings hat es den Anschein, als würden die Insolvenz und die damit verbundene schwierige Situation Mannschaft und Fans stärker zusammenschweißen. Zum letzten Spiel gegen den BAK fanden immerhin noch 510 Menschen den Weg ins Stadion, von denen etliche der Mannschaft auch nach der (erwartbaren) 0-3-Niederlage Beifall und Zuspruch spendeten. Wie beschissen so eine Insolvenz für den einzelnen und in der Regel relativ machtlosen Fan ist, wissen die meisten von uns ja vielleicht selbst noch ganz gut…

Ach so, weitere Infos zur Plauener Fanszene findet man auf vogtlandstadion.de.

Das letzte Spiel…

…fiel genau in den Beginn unserer schwächsten Saisonphase bisher und ging 2-2 aus.

Bei uns…

…läuft es dagegen rund und konnte gegen Babelsberg der 8. Sieg in Folge eingefahren werden. Es rechnet wohl auch niemand ernsthaft damit, dass nun gegen Plauen nicht der 9. folgt, der Aderlass der Vogtländer dürfte – von den bangen Zukunftsaussichten mal abgesehen – einfach zu groß gewesen sein. Silvio Bankert und Steffen Puttkammer kassierten im letzten Auswärtsspiel ihre jeweils 4. gelbe Karte und könnten bei einer weiteren gegen Plauen das nächste Spiel in Meuselwitz verpassen. Vielleicht nicht der ganz ungünstigste Zeitpunkt, geht es doch danach im Spitzenspiel gegen Zwickau… . Es wird ohnehin interessant, zu sehen, wie der Club das Spiel gegen Plauen angeht und wen der Trainer mit der ersten Elf aufs Feld schickt. So, wie ich Jens Härtel einschätze, wird er das Spiel aber genauso ernst nehmen wie alle anderen auch und überhaupt nichts anbrennen lassen wollen. Das spräche für die gleiche Aufstellung wie in den ersten beiden Spielen und dann ggf. (bei entsprechendem Spielstand) den einen oder anderen früheren Wechsel.

Die Partie aus Sicht des Gegners:

In Plauen sieht man sich laut Homepage-Meldung als ganz klarer Außenseiter und fährt vor allem mit dem Ziel nach Magdeburg, die neu formierte Mannschaft weiterzuentwickeln. Außerdem möchte man kompakt stehen und verständlicherweise so lange wie möglich die Null halten. Das Team von Jens Härtel sieht man derweil als „ausgepuffte Mannschaft“. Na hoffentlich täuschen die Vogtländer sich zumindest in diesem Punkt ;-).

Im Fanforum des VFC richtet man sich auf eine eher ungemütliche Atmosphäre ein und gibt die Maxime aus, „sich mit Anstand gegen die zu erwartende hohe Niederlage zu wehren“.

Der FCM gewinnt, weil…

…wir nicht die Mannschaft sein werden, die als erste in der Rückrunde gegen Plauen Punkte liegen lässt. Außerdem sollten wir, wenn wir am Ende ganz sicher oben stehen wollen, ohnehin jedes noch ausstehende Spiel gewinnen und werden unsere Siegesserie demzufolge auch gegen Plauen fortsetzen.

Sonst noch:

Ich hoffe inständig, dass neben der Mannschaft auch das Wetter mitspielt und dementsprechend auch der vom Club groß beworbene Familientag ein voller Erfolg wird. Bisher ist der Ansturm auf die Tickets, die für Frauen, SchülerInnen und StudentInnen den kostenfreien Zugang zu den Blöcken 11 und 12 ermöglichen, jedenfalls riesig. Vereinsseitig ist man insgesamt guten Mutes, gegen Plauen die 10.000-Zuschauer-Marke zu knacken.

In diesem Sinne: auf ein gutes, unterhaltsames Spiel und drei weitere Punkte im Kampf um Platz 1!

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