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Medien-Nachklapp: Holstein Kiel (A)

Der Medien-Nachklapp im Anschluss an die Partie gegen den F.C. Hansa Rostock fiel irgendwie der englischen Woche zum Opfer –  und so ein bisschen auch der schieren Flut an Berichten und zum Teil falschen, dann aber fleißig abgeschriebenen Agenturmeldungen, die in so einer englischen Woche dann eben kaum noch aufarbeitbar sind. Entspannter ist die ganze Angelegenheit dann schon wieder im Zusammenhang mit unserem Auswärtsauftritt in Kiel, weshalb an dieser Stelle der Blick wieder in den virtuellen Blätterwald gehen soll. Nordisch kühl und sachlich wurde der geneigte Twitter-Nutzer dort zunächst vom Social-Media-Kanal der Kieler Nachrichten über den Ausgang der Partie informiert. Glücklicherweise blieb es aber nicht überall so nüchtern und standen entweder die Defensivleistung unseres Teams oder die vergeblichen Versuche der Kieler, ein Tor zu erzielen, im Mittelpunkt. Wie das eben so ist in einer Begegnung, in der die einen das Spiel machen und die anderen versuchen, kompakt dagegen zu halten.

In den oben schon zitierten Kieler Nachrichten dominiert denn auch die Erkenntnis, mit der Autor Andreas Geidel die Zusammenfassung seines Textes einleitet: „Großer Aufwand, zu geringer Ertrag“. Eine Meinung, mit der er medial nicht alleine stehen wird. Geidel sah „leidenschaftlich zu Werke gehende[…] Gäste“ mit einem „vielbeinigen und gut organisierten Abwehrriegel“, gegen den die Kieler so ihre Probleme hatten. Trotz zum Teil fehlender Präzision und einer zu komplizierten Spielanlage der Gastgeber sei aber „das Bemühen um Spielkultur“ erkennbar gewesen; auf die Druckphase der Kieler ab Minute 70 hätten die Größten der Welt mit „rustikalem Zweikampfverhalten“ reagiert. Auch die Heimkurve findet wohlwollend Erwähnung, der Gästeblock schafft es nicht in den Bericht.

Deutlich nüchterner geht es beim NDR zur Sache, der in seinem Text im Wesentlichen nur das Spielgeschehen protokolliert. Trotzdem wird die anhaltende Torflaute der Holsteiner (kein eigener Treffer in vier der letzten fünf Begegnungen) thematisiert, ebenso wie der Umstand, dass man sich gegen sehr defensiv eingestellte Gäste schwer tat.

Aus Heimfan-Sicht berichtet der Blog „Calcio Culinaria Kiel“ über die Begegnung und, ähnlich wie die Kieler Nachrichten, von einer ambivalenten Stimmung nach Abpfiff. Man sah eine Gastmannschaft, die „höchstens 15 Minuten“ gefährlich war, einen ordentlichen Gästeanhang, „der allerdings kaum die im Internet kursierenden Dimensionen erreichte“ und eine eigene spielfreudige Mannschaft, der aber die Mittel fehlten, gegen „das Magdeburger Abwehrbollwerk“ zum Torerfolg zu kommen. Garniert wird der Bericht mit etlichen Fotos, zusätzlich gibt es noch eine sehenswerte Bildergalerie zum Spiel.

In heimischen Gefilden warten, wie gewohnt, MDR und Volksstimme mit Ansichten zum Spiel auf. Der MDR dabei mit einem eher launischen Text, der gleich zu Beginn schon mal deutlich macht, dass die Größten der Welt „mit dem Punktgewinn mehr als gut bedient“ waren. Kann man schon mal so sehen. Später dann noch irgendwas mit „Strohfeuer“ und „angezogener Handbremse“. Immerhin werden die knapp 400 Gästefans und deren engagierter Support wohlwollend erwähnt. Außerdem gibt es noch die Stimmen der Trainer und die üblichen bewegten Bilder, in denen der Club deutlich besser wegkommt – hier ist plötzlich von „einer richtig guten Auswärtspartie“ die Rede.

Auch in der Volksstimme sieht man eher den gewonnenen Punkt und spricht Uwe Tiedemann von einem „Achtungserfolg“ und „einem weiteren wertvollen Auswärts-Remis“. Den Gastgebern wird ein über weite Strecken spielbestimmender Auftritt bescheinigt, offensiv fehlten Holstein aber auch aus Volksstimme-Perspektive überwiegend die Einfälle. Am Ende des Textes kommt Trainer Jens Härtel zu Wort, der auch noch einmal die Verletzung von Michel Niemeyer thematisiert.

Beitragsbild: „Zeitung Medien“ von blu-news.org, Lizenz CC BY-SA 2.0

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