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Hello again!

Sommerpause

…und da laufen sie wieder, die Spieler des 1. FC Magdeburg, startete die Mannschaft doch am 19.06.2017 um 9.00 Uhr mit dem obligatorischen Laktat-Test in die Vorbereitung zur Saison 2017/2018. Damit endet offiziell auch die Sommerpause, für die Kicker jedenfalls, während die geneigte Anhängerschaft sich noch etwas mehr als einen Monat wird gedulden müssen, bis es am vorletzten Juliwochenende dann endlich in der Liga wieder um Punkte geht. Auch hier im Blog ist es an der Zeit, den Staub langsam von der Tastatur zu wischen und – gewissermaßen als Sommerpausen-Zwischenstand – zu schauen, wie es aktuell so bestellt ist um den 1. FC Magdeburg und was es in den vergangenen Wochen rund um die erste Mannschaft an Neuigkeiten gab. 

Zunächst ist festzuhalten, dass eine große Baustelle (im übertragenden Sinne) kürzlich geschlossen werden konnte, nur, um demnächst eine weitere (im wörtlichen Sinne) aufzureißen: mit Beschluss vom 08.06.2017 entschied der Stadtrat, dass die Nordtribüne des Heinz-Krügel-Stadions komplett mit Stehplätzen versehen werden soll, was die Zuschauerkapazität in den Blöcken 1 bis 7 laut MDR-Informationen auf 13.000 Menschen erhöhen wird. Damit beschloss man die größere von zwei im Raum stehenden Umbauvarianten und gleichzeitig auch die, die vom weit überwiegenden Teil der Fans die deutlich bevorzugte gewesen sein dürfte. Allein der Gedanke daran, wie 13.000 Kehlen nur allein auf der Nord die eigene Mannschaft nach vorn peitschen… doch, das erzeugt bereits beim Schreiben ein gutes Maß an Gänsehaut. Tolle Entscheidung insgesamt, die nun natürlich den üblichen Rattenschwanz an Verwaltungsakten nach sich zieht, bis dann tatsächlich mit dem Umbau begonnen werden kann. Wann mit der Fertigstellung zu rechnen ist, kann man dementsprechend noch nicht absehen; bis dahin wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als uns die Zeit mit ordentlich Vorfreude zu versüßen.

Die zweite Sommer-Baustelle, die eigentlich ja immer schon im Winter beginnt, bezieht sich auf den Kader, der für Blau-Weiß in 2017/2018 die Punkte einfahren soll. Im Moment stehen Trainer Jens Härtel dafür 22 Spieler (darunter 3 Torhüter) zur Verfügung; laut Volksstimme-Angaben bzw. Aussage des Coaches sollen noch drei bis vier neue Spieler dazustoßen. Getrennt hat sich der Verein von Ahmed Waseem Razeek, der künftig für den FC Rot-Weiß Erfurt auflaufen wird, von Leopold Zingerle, der in der neuen Saison beim SC Paderborn Gegentore verhindern soll, von Jan Löhmannsröben, der Aufsteiger Carl Zeiss Jena verstärkt, von Steffen Puttkammer, der künftig für den SV Meppen spielen wird, von Lukas Novy, der in der Regionalliga beim VfB Auerbach versucht, sein elendiges Verletzungspech endlich hinter sich zu lassen sowie von Piotr Cwielong, Niklas Brandt und Manuel Farrona Pulido, die (Stand 19.06.) noch keinen neuen Verein haben.  Auch die beiden Leihspieler Moritz Sprenger (VfL Wolfsburg) und Florian Kath (SC Freiburg) gehören nicht mehr zu Kader und kehrten zu ihren Stammvereinen zurück.

Auffällig war, dass nicht jede Trennung vollkommen geräuschlos über die Bühne ging. Insbesondere Niklas Brandt, Leopold Zingerle und aktuell Manuel Farrona Pulido beklagten öffentlich einen Mangel an Kommunikation, was dann natürlich vonseiten der sportlichen Leitung (hier: Mario Kallnik) jedes Mal ebenso öffentlich im Sinne des Vereins kommentiert werden musste. Wer nun wie sehr recht hat, bleibt sicherlich auch nach dem x. Statement und dem y. Facebook-Post hochgradig spekulativ; Fakt ist aber, dass es das in dieser gehäuften Form in den vergangenen Jahren nicht gab und dass irgendwie ein komischer Beigeschmack bleibt. Vielleicht war ja aber auch einfach, wohlwollend gedacht, die große Identifikation der scheidenden Spieler mit dem Verein eine der treibenden Kräfte hinter den Unmutsäußerungen….

Schaut man sich die Abgänge mal nüchtern an und legt die Aufstellungen der Rückrunde 16/17 daneben, hat man mit Zingerle und Löhmannsröben übrigens eigentlich nur zwei echte Stammspieler verloren; alle anderen haben (aus ganz unterschiedlichen Gründen) unregelmäßig, wenig oder gar nicht gespielt. Für die neue Saison stimmt mich das grundsätzlich erst einmal positiv, weil man mit einem recht eingespielten Kader in die Vorbereitung gehen und schauen kann, inwiefern und an welchen Stellen die Neuzugänge das bestehende Gerüst noch besser machen können. Und auch wenn die Konkurrenz rechts und links (z.B. Würzburg, Karlsruhe und vor allem Rostock) kräftig am einkaufen, Kader austauschen oder überhaupt erst einmal auffüllen ist und da durchaus der eine oder andere bekannte Name dabei ist, muss einem aus Magdeburger Perspektive eigentlich nicht bange werden.

Stichwort „Neuzugänge“: Hier können wir mit Dennis Erdmann (von Hansa Rostock, 88 Drittligaspiele), Philip Türpitz (vom Chemnitzer FC, 99), Felix Lohkemper (vom 1. FSV Mainz 05 II, 48) und Björn Rother (von Werder Bremen II, 49) vier Akteure begrüßen, die wohl in die Kategorie „gestandene Drittligaspieler“ fallen dürften. Dazu kommen mit Keeper Alexander Brunst (vom VfL Wolfsburg II) und Eigengewächs Leon Heynke zwei Nachwuchskräfte, die ihre ersten Minuten im Profifußball sammeln wollen. Durchaus also eine Transferstrategie, die schon ziemlich deutlich nach Weiterentwicklung aussieht und außerdem zeigt, dass der 1. FC Magdeburg nach zwei Jahren 3. Liga inzwischen offenbar auch für bekanntere Namen attraktiv zu sein scheint (was, glaubt man früheren Aussagen der Verantwortlichen, auch mal anders war). Hoffen wir also, dass sich die Neuen gut einfügen, verletzungsfrei durch die Vorbereitung kommen und das Niveau der Mannschaft noch einmal ein Stückchen anheben können. Drei bis vier Kaderplätze sind, wie gesagt, noch zu vergeben und man lehnt sich wohl nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn man annimmt, dass die eine oder andere Verstärkung insbesondere im kreativen Bereich und (links) in der Defensive zuhause sein sollte. Schauen wir mal, wen der Club da in den nächsten Wochen (oder Tagen?) noch so präsentiert.

Ansonsten ist wohl, abgesehen von einer zukünftig reinen Stehplatz-Nordtribüne und den Entwicklungen im Kader das ungebrochene Fan-Interesse das dritte, große Thema, das man am ersten Tag der Vorbereitung aufmachen kann:

Über 5.000 (!) Dauerkarten sind nach 10 Verkaufstagen schon eine ziemlich krasse Hausnummer. Zum Vergleich: 8 (in Worten: acht) Vereine der 3. Liga hatten in der abgelaufenen Saison einen Zuschauerschnitt, der deutlich unter dieser Zahl lag, wie man bei Liga3-Online nachlesen kann. Und ja, das darf man sich ruhig mal auf der Zunge zergehen lassen. Auf den Support der eigenen Anhängerschaft kann sich der 1. FC Magdeburg jedenfalls auch in der Spielzeit 17/18 wieder verlassen.

Bleibt abschließend noch der Blick auf die Zusammensetzung der Liga in der kommenden Saison: Der FC Carl Zeiss Jena ist zurück im Profifußball und natürlich ein alter, sehr alter Bekannter; dazu kreuzte man auch bereits mit dem Aufsteiger aus Meppen (Regionalliga Nord 2011/2012) und natürlich den direkt aus Liga 2 wieder abgestiegenen Würzburger Kickers (2015/2016) die Klingen. Mit der Spielvereinigung Unterhaching gibt es einen ganz neuen Kontrahenten (gleichzeitig wird das auch die weiteste Auswärtstour); beim Karlsruher SC erinnert sich der eine oder die andere vielleicht besonders gern an den 28.11.2000. Auf jeden Fall steht der Gästeblock im Wildparkstadion jetzt schon ganz weit oben auf meiner persönlichen Auswärtsfahrten-Highlights-Liste und gab es durchaus auch schon langweiligere Liga-Konstellationen als die, die uns 2017/2018 erwarten wird.

Bevor es dann irgendwann richtig losgeht, geht es jetzt aber eben erst einmal in die leidige Vorbereitungszeit und konsequenterweise auch auf Testspieltour, wo mit Eintracht Braunschweig und dem FC Erzgebirge Aue, aber auch Stahl Thale und Fortuna Magdeburg recht interessante Kontrahenten warten, mit denen der 1. FC Magdeburg durchaus ein gutes Stück Geschichte verbindet. In diesem Sinne: Auf eine gute Vorbereitung, auf eine tolle Spielzeit und auf maximale Erfolge für das blau-weiße Emblem!

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